Einladung zum Tagträumen
Kulturreihe Oberkochen dell‘ Arte beschert unter der Überschrift „Momente“ganz besondere Erlebnisse
- Die Kulturreihe Oberkochen dell‘ Arte beschert unter der Überschrift „Momente“ganz besondere Erlebnisse. Diesmal durfte man sich Tagträumen mit Musik und Sandspielereien hingeben.
„What a day for a daydream“– nach erstem Erahnen des Frühlings draußen ein Tagesausklang vom Feinsten drinnen. Die Gruppe Daydream mit ihrer außergewöhnlichen Instrumentalisierung, der Sandtischkünstler Roman Gerz und der Sieger der RTL-Musikshow „Keep Your Light Shining“von 2014, Fabian Bruck, haben sich zusammengefunden, um zum Abschalten, Wegbeamen und Träumen einzuladen.
Daydream ist eine Band, deren Instrumente nicht gerade auf Pop und Rockklassiker schließen lassen. Wie passen denn Harfe und Hackbrett zu Sting? Da hat man doch schon eher blau-weiß karierte Tischdecken und Weißwürstl vor dem geistigen Auge.
Und doch passt es ausgezeichnet! Stephan Schwenk am Bass und mit Gesang, Ute Schwenk, ebenfalls Gesang und Rhythmus, Solveigh Jacot an der imposanten Harfe, die sogar Fußpedale hat, Jörg Thum am Hackbrett und Lothar Rzehak virtuos an der Gitarre machen keine Stubenmusik. Eigene Kompositionen und adaptierte Songs von Sting, Phil Collins oder von Coldplay haben sie im Repertoire – und das klingt fantastisch.
Auf der Leinwand im Hintergrund sandige Bewegungen, die sich der Musik anpassen, meist abstrakte Muster bilden, dem Takt folgen. Roman Gerz zaubert ruhig und aufmerksam seine faszinierenden Spuren im körnigen Medium und man kann kaum den Blick abwenden. Der 26-jährige Schwäbisch Gmünder Künstler hält sich im Hintergrund, buchstäblich, um dann aber mit Kleinigkeiten witzig Kontakt zum Publikum aufzunehmen. Als Lothar Rzehak sich zu ausschweifend in musikalischen Erklärungen verliert, erscheint hinter ihm ein großes Fragezeichen im Sand!
Auch Gitarrist und Sänger Fabian Bruck fügt sich nahtlos mit seinen sensiblen Songs ein. Man kennt sich, hat schon öfter zusammen gespielt und die gegenseitige Sympathie ist zu fühlen und geht auch aufs Publikum über. Das fordert am Schluss Zugaben, klatscht begeistert und geht beschwingt heim, um sich den Nachtträumen zu widmen.