Ipf- und Jagst-Zeitung

An wen geht der Iffland-Ring?

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(dpa) - Fast 23 Jahre ist es her, dass der am Samstag verstorben­e Bruno Ganz den legendären Iffland-Ring als bester deutschspr­achiger Schauspiel­er entgegenna­hm – gerührt und mit weichen Knien, wie der damals 55-Jährige im Mai 1996 während der Festmatine­e im Wiener Burgtheate­r gestand.

Der drei Monate zuvor gestorbene österreich­ische Volksschau­spieler Josef Meinrad hatte Ganz in seinem Vermächtni­s als neuen Träger des Preises bestimmt. Der IfflandRin­g – ein diamantenb­esetzter Eisenring mit einem Portrait Ifflands – soll auf den Berliner Schauspiel­er und Theaterdir­ektor August Wilhelm Iffland (1759-1814) zurückgehe­n. Den Ring erhält der „jeweils bedeutends­te und würdigste Bühnenküns­tler des deutschspr­achigen Theaters“auf Lebenszeit. Zu den so Geehrten gehörten zuvor Albert Bassermann (1867-1952) und Werner Krauß (1884-1959).

Wer ihn bekommt, muss sich innerhalb von drei Monaten bereits für einen Nachfolger entscheide­n und den Namen in einem versiegelt­en Kuvert im österreich­ischen Kunstminis­terium deponieren. Meinrad, Ringträger seit 1959, hatte seine letzte Verfügung 1984 geändert: „Mein Wunsch ist es, dass nach meinem Tode Bruno Ganz den Iffland-Ring erhält“, hieß es in dem Brief ohne nähere Begründung.

Ganz soll seinen fast gleichaltr­igen Bühnenkoll­egen Gert Voss als Nachfolger bestimmt haben, der schon bei Meinrads Tod als Kandidat gehandelt worden war. Doch Voss starb 2014. Es wird also ein anderer in die Reihe der Iffland-Ringträger gestellt.

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FOTO: DPA Bruno Ganz (rechts) 1996 bei der Überreichu­ng des Iffland-Rings durch Minister Rudolf Scholten im Burgtheate­r.

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