Die Crazy Ladies lassen bitten
Musikalisch-literarische Soiree in der früheren Synagoge Oberdorf
- Mit nachdenklichen, aber auch fröhlichen Liedern und Texten haben die „Crazy Ladies“ihr Publikum in der ehemaligen Synagoge Oberdorf in die Welt der jüdischen Kultur mitgenommen.
Angela Maier und Monika Hartmann nennen sich Crazy Ladies, sprich: verrückte Ladies. Mit einer Mischung aus Musik und Texten regen sie ihre Zuhörer zum Lachen, aber auch zum Nachdenken an. Bewusst greifen die beiden auf die Kunstform einer Soiree, also der gehobenen Abendgesellschaft, zurück, wie sie Ende des 19. Jahrhunderts angesagt war.
Im ersten Teil des Abends trug das Duo traurig anmutende Weisen aus der jüdischen Welt der Musik und Poesie vor. Verstärkt wurde die Melancholie durch die Wahl des Veranstaltungsortes, der ehemaligen jüdischen Synagoge in Oberdorf.
Im zweiten Teil der Soiree zeigten die beiden Damen ihre humorige Seite. Sogleich änderte sich die Stimmung, die fröhlicher und ausgelassener wurde. Auch das ist Teil der lebensbejahenden jüdischen Kultur. Bei den bekanntesten jüdischen Liedern, wie „Hava Nagila“, sangen viele im Publikum mit und klatschten im Takt. Zudem lachten sie über die Witze und kleinen Geschichten aus dem jüdischen Alltag, die Angela Maier vortrug. Diese Abendgesellschaft war einer Gedenkstätte wie der in Oberdorf würdig.