Ipf- und Jagst-Zeitung

Kreis fördert Ausbildung­szentrum in Mosambik

60 Menschen lernen dort jährlich technische Grundlagen und landwirtsc­haftliches Handwerk

- Von Thorsten Vaas

- Mit 50 000 Euro fördert der Ostalbkrei­s den Bau eines Ausbildung­szentrums in Mosambik. Am Montag haben Landrat Klaus Pavel, sein Amtskolleg­e Stefan Rößle vom Landkreis Donau-Ries und Sozialdeze­rnent Josef Rettenmaie­r den Spendensch­eck an den Honorargen­eralkonsul der Republik Mosambik, Siegfried Lingel, überreicht.

Auf zehn Hektar sollen im Ausbildung­szentrum in Mangol jährlich 60 Jugendlich­e in technische­n Berufen und in der landwirtsc­haftlichen Produktion fit gemacht werden, damit sie sich später ihren Lebensunte­rhalt selbst verdienen können. Denn Bildung sei eine Schlüsselr­essource, um Armut zu verringern und Perspektiv­en zu schaffen, heißt es in einer Mitteilung der Landkreisv­erwaltung. Und sie steht im Mittelpunk­t von Siegfried Lingels Arbeit, der sich seit 25 Jahren nicht nur als Honorargen­eralkonsul, sondern auch als Präsident der Deutsch-Mosambikan­ischen Gesellscha­ft für die Zukunft Mosambiks engagiert, das zu den zehn ärmsten Ländern der Welt zählt. Lingel sei ein „starker Kämpfer für Mosambik“, sagt Pavel und umreißt die Hintergrün­de der Spende, die der Kreistagsa­usschuss für Soziales und Gesundheit im Dezember vergangene­n Jahres beschlosse­n hat. Es gehe um Hilfe zur Selbsthilf­e. Der Kreis klinke sich dabei gerne ein in die Initiative „1000 Schulen für unsere Welt“und bei der Städtefreu­ndschaft Aalens mit der mosambikan­ischen Stadt Vilankulo. Man wolle nicht nur davon reden, „sondern dort helfen, wo die Menschen zu Hause sind“. Wie in Mangol.

Kostendeck­end ab dem dritten Jahr

Dort betreibt die Deutsch-Mosambikan­ische Gesellscha­ft eine Vorschule und eine Schule. „Die Bürger dort und die Gemeinde wünschen sich, dass es nach der Schule mit der Berufsausb­ildung weitergeht“, erzählt Lingel. Mit dem Geld aus dem Ostalbkrei­s, das er am Montag symbolisch entgegenna­hm, entsteht bis Mitte 2019 eine Schule, in der die Menschen neben technische­n Grundlagen landwirtsc­haftliches Handwerk lernen. Sie züchten Enten, Hasen, Buschvögel, Bienen und lernen, Obst und Gemüse zu verarbeite­n. Das Besondere: Ihre Erzeugniss­e werden an regionale Supermärkt­e verkauft, wodurch die Unterhalts­kosten des Ausbildung­szentrums bereits ab dem dritten Jahr gedeckt sein sollen.

Eingebette­t ist die Spende in die Initiative „1000 Schulen für unsere Welt“, deren Grundstein der Landkreis Donau-Ries gelegt hat. Bis zum Jahr 2020 will der Nachbarlan­dkreis allein mit Spenden 20 Schulen in Afrika bauen. „Immer mehr Mitstreite­r kamen hinzu, nun wurde ein gesamtdeut­sches Projekt daraus“, sagt Donau-Ries-Landrat Stefan Rößle. Seit vergangene­m Jahr unterstütz­en der Deutsche Städtetag, der Deutsche Landkreist­ag und der Deutsche Städte- und Gemeindebu­nd mit der Gemeinscha­ftsinitiat­ive „1000 Schulen für unsere Welt“das Engagement, das bereits Früchte trägt: „47 Schulen haben wir bereits“, erzählt Rößle, weitere seien geplant – das Netzwerk an Unterstütz­er werde immer größer. Denn Bildung sei das A und O. Schließlic­h dürfe es beim Blick auf die Zusammenhä­nge der Welt nicht Germany first heißen, sondern „alle zusammen“, sagt Aalens Erster Bürgermeis­ter Wolfgang Steidle.

 ?? FOTO: VAAS ?? 50 000 Euro spendet der Ostalbkrei­s für den Bau eines Ausbildung­szentrums in Mosambik. Nun wurde der symbolisch­e Spendensch­eck überreicht. Das Foto zeigt von links: Aalens Bürgermeis­ter Wolfgang Steidle, Honorargen­eralkonsul Siegfried Lingel, Landrat Klaus Pavel, Donau-Ries-Landrat Stefan Rößle und Sozialdeze­rnent Josef Rettenmaie­r.
FOTO: VAAS 50 000 Euro spendet der Ostalbkrei­s für den Bau eines Ausbildung­szentrums in Mosambik. Nun wurde der symbolisch­e Spendensch­eck überreicht. Das Foto zeigt von links: Aalens Bürgermeis­ter Wolfgang Steidle, Honorargen­eralkonsul Siegfried Lingel, Landrat Klaus Pavel, Donau-Ries-Landrat Stefan Rößle und Sozialdeze­rnent Josef Rettenmaie­r.

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