Sensationell, kein Wunder
Nach einem denkwürdigen Champions League-Abend steht Bamberg im Final Four und Schrezheim feiert
(an) - In der Champions League haben die Schrezheimer Bundesliga-Keglerinnen gegen Bamberg gewonnen, wegen vier Kegeln – 5:3 (3470: 3466). Gegen den amtierenden Champions League-Sieger sind sie am Ende dann aber doch ausgeschieden. Der Rückstand aus dem Hinspiel in Bamberg war einfach zu groß.
Ein Spiel, bei dem die Zuschauer auf ihre Kosten gekommen sind. Trainer Wolfgang Lutz hat die Aufstellung der Schrezheimerinnen etwas durcheinander geworfen. Kathrin Lutz und Bianca Sauter spielten zum Start. So musste auch Bamberg reagieren und setzte Melissa Stark und Sina Beißer ein. Lutz und Sauter zeigten gleich wo der Hammer hängt. Mit jeweils 102 Kegeln in die Vollen war es ein Start wie im Bilderbuch. Lutz hielt ihre Gegnerin immer auf Abstand und hatte alles im Griff. Einen guten Wurf nach dem nächsten brachte sie, so waren es nicht nur 37 Kegel, die sie ihrer Gegnerin abnahm, sondern auch alle vier Sätze.
Sauter muss kämpfen
Sauter hatte es gegen Beißer nicht ganz so einfach. Sie bot ihr die Stirn und ließ sich nicht abschütteln. Die dritte Bahn sicherte sie sich und blieb dran. Auf der letzten Bahn erkämpfte sie sich noch ein Unentschieden. Auch wenn es zum Punkt nicht gereicht hat, so war die Ausgangslage fürs Mittelpaar ganz gut. Laura Runggatscher bekam es mit Ioana Antal und Verena Schupp mit Ines Maricic zu tun. Schupp kämpfte jeden Wurf um an ihrer Gegnerin dranzubleiben. Doch am Ende fehlte ihr das gewisse Fünkchen um den Satz für sich zu entscheiden. Runggatscher ging es ähnlich. Sie gab die Sätze mit teilweise wegen nur zwei Kegeln ab. Auch wenn sie am Ende noch einen Satz für sich entschied, der Einzug ins Halbfinale war damit passé. Bamberg hatte mit dem Hinspiel nun die notwendigen Punkte erreicht. Doch die Schrezheimerinnen gaben nicht auf. Sabina Sokac und Kristina Sanwald wollten den Sieg und den Zuschauern noch zeigen, was in ihnen steckt. So nahm Sokac es mit Alina Dollheimer auf und Sanwald mit Anne Tonat. Beide zeigten ein starkes Spiel und holten den Rückstand von 51 Kegel Schritt für Schritt auf. Nach 60 Wurf brachte Trainer Lutz Sandra Winter für Sabina Sokac ins Spiel und sie schnupperte internationale Luft. Nach zwei gewonnen Sätzen von Sokac hatte Sandra bereits einen guten Start. Auch wenn die Bambergerin sich an der Auswechslung nochmals hochzog, so blieb Winter dran. Auf der letzten Bahn zeigte sie dann ihr ganzes Können und gewann den Punkt. Kristina hatte ihre Gegnerin im Griff und es wurde nochmals richtig spannend. Nach drei Bahnen hatte sie auch ihren Punkt sicher und es ging nur noch um die Gesamtholzzahl. Der Vorsprung von Bamberg war geschmolzen und Schrezheim lag hauchdünn in Führung. Da wechselte Bamberg nochmals und für Anne Tonat kam Carolin Eigler.
Sie kam ins Spiel und brachte ins Räumen zur richtigen Zeit eine Neun. Alle waren gleich auf. Nur noch Sanwald hatte einen Wurf zu spielen und Schrezheim lag vier Kegel hinten. Es hielt keinen Zuschauer mehr auf den Sitzen. Und Sanwald behielt die Nerven mit einer Acht konnte sie den Sieg gegen Bamberg klar machen. „Ein Sieg gegen Bamberg kommt nicht oft vor, darum Kompliment an meine Mannschaft. Nur in brenzligen Situationen hätten wir den einen oder anderen Wurf anders machen müssen, dann wäre eventuell die große Sensation möglich gewesen!“