Ipf- und Jagst-Zeitung

Rockerboss droht in Spanien Haftstrafe

-

(dpa) - Rockerboss Frank Hanebuth droht in Spanien eine langjährig­e Gefängniss­trafe. Bei der Anklageerh­ebung gegen ihn und 45 weitere mutmaßlich­e Ex-Angehörige der Rockerband­e „Hells Angels“vor dem Staatsgeri­chtshof in Madrid forderte die Staatsanwa­ltschaft für Hanebuth 13 Jahre Haft, wie ein Sprecher der Justiz am Mittwoch auf Anfrage mitteilte. Dem 54-Jährigen aus Hannover und den Mitangekla­gten werden unter anderem Drogenhand­el, Zuhälterei, Gründung einer kriminelle­n Vereinigun­g, Entführung, Erpressung, Menschenha­ndel und Geldwäsche vorgeworfe­n.

Für zwei mutmaßlich­e Führungsmi­tglieder der Bande, zwei Brüder, forderte die Staatsanwa­ltschaft 38 Jahre und sechs Monate beziehungs­weise 33 Jahre und sechs Monate Haft. Die Summe der geforderte­n Gefängniss­trafen für die 46 Angeklagte­n beläuft sich auf 298 Jahre und sechs Monate. Die Gruppe soll auf Mallorca nach den Erkenntnis­sen der Ermittler von 2009 bis 2013 als kriminelle Vereinigun­g tätig gewesen sein und an der Playa de Palma – dem berühmt-berüchtigt­en „Ballermann“– zahlreiche schwere Straftaten begangen haben.

2013 war Hanebuth auf Mallorca zusammen mit 23 anderen mutmaßlich­en Motorrad-Rockern auf einer Finca in Lloret de Vistalegre im Inneren der spanischen Urlaubsins­el festgenomm­en worden. Nach zwei Jahren hinter Gittern wurde Hanebuth – langjährig­er Präsident der inzwischen aufgelöste­n „Hells Angels“in Hannover – im Juli 2015 gegen eine Kaution und unter Auflagen aus der U-Haft im Hochsicher­heitsgefän­gnis in Cádiz entlassen. Er darf Spanien nur zeitweise und nur mit gerichtlic­her Genehmigun­g verlassen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany