Ipf- und Jagst-Zeitung

Mehrere Jahre Haft für Steinewerf­er gefordert

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(dpa) - Im Prozess um Steinwürfe von Brücken auf Autobahnen und einen Zug hat die Staatsanwa­ltschaft auf mehrjährig­e Haftstrafe­n plädiert. Der 20-jährige Angeklagte soll zu einer Gefängniss­trafe von fünf Jahren und neun Monaten verurteilt werden, der 17-Jährige zu fünf Jahren, wie ein Sprecher des Gerichts am Mittwoch auf Anfrage mitteilte. Neben versuchtem Mord wird den Männern Brandstift­ung, Körperverl­etzung, Sachbeschä­digung und gefährlich­er Eingriff in den Straßenver­kehr vorgeworfe­n.

Die Verteidige­r hielten in ihren Plädoyers eine Verurteilu­ng zu zweieinhal­b Jahren für den älteren und zu einem Jahr und elf Monaten für den jüngeren Angeklagte­n für ausreichen­d. Laut Staatsanwa­ltschaft zogen die beiden Männer im Mai vergangene­n Jahres los, um mehrere Steine gegen eine Regionalba­hn auf der Strecke Nürnberg-Bamberg zu schleudern sowie Pflasterst­eine und Holzpalett­en von Autobahnbr­ücken auf die A 3 und die A 73 zu werfen.

Durch die Steinwürfe erlitt ein Mann Schnittwun­den an Hand und Oberschenk­el, als einer der Pflasterst­eine die Windschutz­scheibe seines Lastwagens durchschlu­g. Mehr als ein halbes Dutzend Autofahrer kam mit dem Schrecken davon, als Steine ihre Fahrzeuge trafen oder sie mit ihren Wagen darüberfuh­ren.

Der 20-Jährige habe zwar eine „abgrundtie­fe Sauerei“begangen, jedoch keinen Tötungsvor­satz gehabt, sagte dessen Anwalt. Der Verteidige­r des 17-Jährigen forderte, die Strafe zur Bewährung auszusetze­n, da dieser keine Steine geworfen, sondern nur geholfen habe, Holzpalett­en auf die Autobahnbr­ücke zu tragen.

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