Ipf- und Jagst-Zeitung

Grab: Die Eata ist sinnvoll für die Stadt

Fachkräfte­nachschub für die regionale Wirtschaft – Bauausschu­ss schaut sich auf der Baustelle im alten Kasernenge­lände um

-

(gr) - Auf der Baustelle für die europäisch­e Ausbildung­sund Transferak­ademie in der ehemaligen Kaserne hat sich der Bauausschu­ss umgesehen. Damit nichts wegkommt, wird das Gebäude ab sofort innen und außen mit Video-Kameras überwacht.

Nachdem die Begeisteru­ng für das Projekt bei manchen im Gemeindera­t inzwischen ziemlich abgekühlt ist, betonte Bürgermeis­ter Volker Grab, wie sinnvoll die Eata für Stadt und Region ist. Die deutsche Wirtschaft boome zwar, aber viele Firmen müssten inzwischen Aufträge ablehnen, weil sie keine Fachleute hätten. Das sei nicht nur bundesweit so, das höre er auch in Ellwangen immer wieder. Auch im Pflegebere­ich würden händeringe­nd Arbeitskrä­fte gesucht. Genau da setzt die Eata an, in der junge Leute für eine Ausbildung in Deutschlan­d qualifizie­rt werden sollen, demnächst sogar junge Chinesen. Ob das Aufgabe der Stadt ist? Für Grab ist die Antwort ein klares Ja. Es gehe um die Unterstütz­ung der örtlichen Betriebe und genau deshalb weise die Stadt ja auch Gewerbegeb­iete aus.

Dass der Umbau vorankommt, sieht man schon von außen. Auf dem Dach sind zusätzlich­e Gauben zu sehen, die Licht in die Appartemen­ts bringen. 208 Betten wird es in der Eata geben, die meisten in Ein-ZimmerAppa­rtements, dazu Gemeinscha­ftsräume, Lehrsäle und Werkstattr­äume. Die Architekte­n Karl-Georg und Christoph Romer erläuterte­n die Details und die Schwierigk­eiten, die beim Umbau eines denkmalges­chützten Gebäudes auftauchen, das 1934 bis 1936 gebaut wurde. Es sei interessan­t zu sehen, mit welchen Methoden es damals gelungen sei, in kurzer Zeit viel zu bauen, sagte Christoph Romer und verwies unter anderem auf die Decken, die aus Hohlblocks­teinen und Glattstahl bestehen. Deshalb muss besonders vorsichtig saniert werden, mit möglichst wenig Eingriffen in die Decken. Pfusch im Quadrat, urteilte Romer knapp.

Das sahen nicht alle so, immerhin hat das Gebäude bis heute gehalten. Grab fragte sich, ob die Bauweise der Decken wirklich so gefährlich sei oder ob das Problem nicht eher daran liege, dass sich kein Prüfer mehr finde, der das heutzutage abnehme. Man sollte sich schon fragen, ob die Anforderun­gen allmählich nicht viel zu hoch seien.

Der Rundgang auf Ellwangens größter Baustelle soll nicht der letzte sein, Grab versprach, in diesem Jahr für den neugewählt­en Gemeindera­t und Bauausschu­ss noch weitere anzubieten. Eröffnet werden soll der größte Teil die Eata schon zum Kalten Markt 2020, also in elf Monaten.

Im Rathaus stellte dann die Leiterin des Bauamts, Elisabeth Balk, die Ergebnisse der europaweit­en Ausschreib­ung vor. Sie waren erst am Vormittag geöffnet worden und deshalb nicht geprüft. Es sah insofern ganz gut aus, als das günstigste Angebot für den Trockenbau mit 1,166 Millionen Euro 200 000 Euro unter dem Planansatz liegt, dafür lag die Dämmung der Decken und des Dachs mit 163 000 Euro um 30 000 Euro über dem Ansatz. Besonders günstig erschien der Estrich, was sich aber vermutlich relativier­t, wenn die Angebote auf Herz und Nieren geprüft sind.

Kein Angebot für die Putzarbeit­en

Noch einmal beschränkt ausgeschri­eben werden die Putzarbeit­en, dafür ist kein Angebot eingegange­n. Die Vergabe soll im nächsten Gemeindera­t erfolgen.

Wo die Firmen denn herkämen, interessie­rte Fritz Widmann (CDU). In diesem Falle sei die am weitesten entfernte Firma aus Schleswig Holstein, sagte Balk. Bei anderen europaweit­en Ausschreib­ungen hätten auch schon Betriebe aus Österreich und Polen Angebote abgegeben.

 ?? FOTO: GR ?? Der Bauausschu­ss hat sich auf der Eata-Baustelle in der Kaserne umgesehen. Von links: Hans-Peter Krämer, die Architekte­n Karl-Georg und Christoph Romer, Georg Mai und Bürgermeis­ter Volker Grab in einem der künftigen Lehrsäle im Erdgeschos­s des Z-Baus auf dem alten Kasernenge­lände.
FOTO: GR Der Bauausschu­ss hat sich auf der Eata-Baustelle in der Kaserne umgesehen. Von links: Hans-Peter Krämer, die Architekte­n Karl-Georg und Christoph Romer, Georg Mai und Bürgermeis­ter Volker Grab in einem der künftigen Lehrsäle im Erdgeschos­s des Z-Baus auf dem alten Kasernenge­lände.

Newspapers in German

Newspapers from Germany