Abstiegskampf pur
Bundesliga-Basketballer aus Crailsheim treffen auf direkten Tabellennachbarn.
- Nein, diese Mannschaft ist nicht am Boden und hat sich noch nicht aufgegeben. Denn als sich das Stadion in der 87. Minute erhob, da wussten die knapp über 3000 Zuschauer in der Ostalb-Arena: Das war es. In eben jener Minute ging Nicolas Sessa vom Feld und damit der Mann, der unter anderem an allen vier Toren der Aalener beteiligt war. Der VfR schöpft mit dem 4:1 (2:0) über Unterhaching neue Hoffnung im Abstiegskampf in der 3. Liga.
Sie kamen mit einem Schriftzug, den der FC Barcelona prägt und prägte. „Mehr als ein Verein“, das prangt auf dem Mannschaftsbus der Spielvereinigung Unterhaching. Doch an diesem Mittwochabend verließen sie die Ostalb als ein ganz normaler Verein, der soeben ein Spiel verloren hatte und zwar deutlich. Doch der Reihe nach. Rico Schmitt hatte mal wieder in die Trickkiste gegriffen und seine Elf erneut verändert. Den Spielmacher gab dabei Thomas Geyer, der mit den Offensiven (Nicolas Sessa, Petar Sliskovic, Luca Schnellbacher und Matthias Morys) die Fäden zog. In der Abwehr durfte sich dagegen unter anderem Patrick Funk versuchen. Die Aufstellung zeigte Wirkung, vor allem beim Gegner. Denn Unterhaching als spielstarke, offensive Mannschaft bekannt, hatte Probleme und machte vor allen Dingen Fehler. Diese nutzten die Aalener aber nicht. Bereits in Minute sieben hätten die Aalener nach einem Fehler von Marc Endres in Führung gehen können, doch Morys verzettelte sich und vergab.
Schimmer rettet auf der Linie
Nur wenig später musste dann Stefan Schimmer auf der Linie retten. Nach einem Freistoß von Sessa kratzte dieser den Ball von Royal-Dominique Fennell von der Linie. Dann aber erlöste Morys die Anhänger der Aalener endlich. Nach einem erneuten Fehler von Endres, spielte Sessa den Ball gedankenschnell auf Morys, der marschierte davon, umkurvte Keeper Lukas Königshofer und schob ein - 1:0 (10.). Unterhaching wirkte gehemmt und schläfrig. Bei Aalen klappte längst nicht alles. Dennoch warfen sie alles in die Waagschale. Nach einer Flanke von Sliskovic scheiterte Luca Schnellbacher am Pfosten und vergab eine bessere Ausgangsposition. Beinahe hätte sich der Chancenwucher gerächt. Doch Daniel Bernhardt konnte eine verunglückte Rückgabe von Torben Rehfeldt gerade noch in höchster Not klären. Dann legten die Aalener aber doch noch nach. Nach einer feinen Kombination über Morys, Sessa und Sascha Traut, war es Sliskovic, der den Ball in die Maschen drückte. Kurz vor der Pause hätte Unteraching nach einen Missverständnis zwischen Rehfeldt und Bernhardt beinahe noch den Anschluss markiert. Doch der Pfosten rettete für die Aalener. Nach der Pause hatten die immer noch überraschend schwachen Gäste dann erneut Pech. Nach einem Fernschuss von Dominik Stahl klatschte der Ball an die Latte.
Morys erhöht
Dann wieder der VfR. Sessa setzte sich stark durch und schickte Morys auf die Reise. Der lupfte den Ball über den Keeper in die Maschen - 3:0 (63.). Dann schliefen die Aalener und kassierten nach einem Freistoß das 1:3 - Kiomourtzoglou drosch den Ball in die Maschen.
Viele dachten wohl: geht das schon wieder los? Nein, denn der überragende Sessa legte nach und wie. An der Strafraumgrenze freistehend, schlenzte dieser den Ball sehenswert zum 4:1 in die Maschen. Dann brach die 87. Minute an und Sessa hatte sein Werk vollbracht. Die Aalener können doch noch gewinnen, bleiben dennoch Letzter. Doch die Hoffnung ist zurück, das zeigte der Jubelsturm beim Abpfiff. Noch sieben Punkte fehlen.