Ipf- und Jagst-Zeitung

Milliarden aus Frankfurt für den Bund

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(dpa) - Bundesfina­nzminister Olaf Scholz (SPD) erhält in diesem Jahr einen deutlich größeren Scheck von der Deutschen Bundesbank als 2018. Die Notenbank überweist dem Bund für das vergangene Jahr 2,4 Milliarden Euro. Ein Jahr zuvor waren es 1,9 Milliarden Euro. Das teilte Bundesbank-Präsident Jens Weidmann am Mittwoch in Frankfurt mit. Der 50-Jährige soll nach dem Willen der Bundesregi­erung weitere acht Jahre an der Spitze der Notenbank stehen.

„Ich freue mich über die Entscheidu­ng der Bundesregi­erung. Ich bin gerne Bundesbank-Präsident“, sagte Weidmann nach dem Beschluss des Kabinetts am Mittwoch. Der 50-jährige Volkswirt steht seit Mai 2011 an der Spitze der Notenbank. Formal wird der frühere Wirtschaft­sberater von Kanzlerin Angela Merkel vom Bundespräs­identen ernannt; dazu wird auch der Vorstand der Bundesbank angehört. Als Präsident der Bundesbank gehört Weidmann auch dem EZB-Rat an. Weidmann gilt als einer der Aspiranten für die Nachfolge des Italieners Mario Draghi an der Spitze der Europäisch­en Zentralban­k (EZB). Dessen Amtszeit endet in diesem Herbst. Letztlich hängt das aber auch davon ab, wer welche Spitzenämt­er in der Europäisch­en Kommission nach der Europawahl Ende Mai bekommt. Sollte der CSUPolitik­er Manfred Weber Kommission­spräsident werden, hätte Weidmann wohl keine Chance auf den EZB-Chefposten.

Mit Blick auf die Bundesbank­Bilanz erläuterte Weidmann: „Ausschlagg­ebend für den Anstieg sind die höheren Zinserträg­e aufgrund der Negativver­zinsung der gestiegene­n Einlagen.“Sparkassen und Banken im Euroraum müssen 0,4 Prozent Strafzinse­n zahlen, wenn sie Geld bei den Notenbanke­n parken. Das soll die Kreditverg­abe ankurbeln.

Das Finanzmini­sterium plant traditione­ll einen Bundesbank­gewinn in Höhe von 2,5 Milliarden Euro in den Bundeshaus­halt ein – so auch wieder für 2019 und die folgenden Haushaltsj­ahre. Was darüber hinausgeht, fließt in der Regel in den Schuldenab­bau.

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FOTO: DPA Jens Weidmann

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