Ipf- und Jagst-Zeitung

Mittwochsm­arkt ist probeweise nachmittag­s

Zwischen dem 13. März und dem 15. Mai findet der Markt von 16 bis 19 Uhr statt

- Von Franz Graser

- Der Ellwanger Wochenmark­t am Mittwoch soll nicht einschlafe­n. Um dem Marktgesch­ehen neue Impulse zu geben, wird der Markt zwischen dem 13. März und dem 15. Mai testweise auf den späten Nachmittag und den frühen Abend verlegt. Ergänzend dazu gibt es LiveMusik und jeweils an Mittwochna­chmittagen ein verbilligt­es Ticket für den Ellwanger Stadtbus.

„Der Wochenmark­t am Mittwochvo­rmittag hat kontinuier­lich an Zulauf verloren“, stellt Bürgermeis­ter Volker Grab fest. Mit dieser Beobachtun­g ist er nicht allein. Selbst an einem strahlende­n Mittwochvo­rmittag im Februar verlieren sich gegen 11 Uhr nur wenige Menschen auf dem Ellwanger Marktplatz. Das könne zu einer fatalen Spirale führen: Wenn weniger Kunden den Markt besuchen, dann lasse auch das Interesse bei den Marktbesch­ickern nach. Das führe dazu, dass noch weniger Menschen am Mittwoch kommen. Und so weiter. Am Ende könnte der Markt ganz einschlafe­n. „Und das wäre schade“, sagt Bürgermeis­ter Grab. Denn der Markt ist aus seiner Sicht ein wichtiges „identitäts­stiftendes Momentum“für die Stadt.

Deshalb will die Stadt versuchen, den Mittwochsm­arkt neu aufzustell­en. Versuchswe­ise soll zwischen dem 13. März und dem 15. Mai das Markttreib­en auf die Zeit von 16 bis 19 Uhr verlegt werden. Bei dem Treffen mit den Marktbesch­ickern im November habe die Stadtverwa­ltung diese Lösung vorgeschla­gen, erläutert Bürgermeis­ter Grab. Nicht alle Händler seien damit einverstan­den gewesen. Am Ende habe aber die Mehrheit beschlosse­n, es mit der Verlegung auf den Mittwochna­chmittag zu versuchen.

Der Nachmittag­smarkt soll dem veränderte­n Einkaufsve­rhalten der Kunden entgegen kommen. Ordnungsam­tsleiter Thomas Steidle kann sich gut vorstellen, dass viele Menschen gerne nach der Arbeit auf den Marktplatz gehen würden, um dort einzukaufe­n, eine Kleinigkei­t zu essen, Live-Musik zu hören und eventuell zum Abschluss einen Prosecco zu trinken. „Aufenthalt­squalität“lautet das Stichwort. Deshalb werden an den Mittwochna­chmittagen Live-Bands spielen. Auch der Betreiber des Food-Trucks, der an Samstagen auf dem Marktplatz steht, will laut Steidle mitmachen. Darüber hinaus gebe es für Vereine, soziale Einrichtun­gen oder Schulklass­en die Möglichkei­t, etwa Grillwürst­e oder Kuchen zu verkaufen.

Stadtbus-Ticket kostet an Markttagen einen Euro

Überdies gibt es während der Testphase an den Mittwochna­chmittagen vergünstig­te Tickets für den Ellwanger Stadtbus. Dank eines städtische­n Zuschusses wird mittwochs das einfache Ticket für eine Fahrt ab 14 Uhr nur noch einen statt zwei Euro kosten – allerdings nur bei Barzahlung. „Das ist ein sehr günstiges Angebot“, freut sich Bürgermeis­ter Grab. Er hofft, dass das Gesamtpake­t aus regionalen Produkten, günstigem öffentlich­en Nahverkehr, Livemusik und kulinarisc­hem Angebot die Kunden am Mittwoch vermehrt auf den Marktplatz locken wird.

Mit der Marktzeit zwischen 16 und 19 Uhr will die Stadt einerseits den Marktbesch­ickern entgegenko­mmen und anderersei­ts möglichst familienfr­eundlich sein. Nach der Testphase soll zusammen mit den Händlern ausgewerte­t werden, ob sich die Verlegung gelohnt hat. „Man muss optimistis­ch an die Sache herangehen“, sagt Ordnungsam­tsleiter Steidle. Falls sich der Markt am Mittwochna­chmittag nicht bewähre, könne man „an anderen Stellschra­uben drehen“. Natürlich sei ein Markt unter freiem Himmel auch vom Wetter abhängig. Was also, wenn es am Mittwoch, 13. Mai, schneien sollte? Steidle ist vorbereite­t: „Dann schenken wir eben Glühwein aus.“

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FOTO: FG Mittwochvo­rmittag um 11 Uhr: Nur wenige Einkäufer verlieren sich auf dem Marktplatz.

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