Ipf- und Jagst-Zeitung

Schüler lernen Handwerksb­erufe kennen

An der Härtsfelds­chule in Neresheim haben sich verschiede­ne Firmen vorgestell­t

- Von Maike Woydt

- Rund 200 Schüler der Härtsfelds­chule haben sich am Dienstagmi­ttag über handwerkli­che Berufe informiert. Neben der Bäckerei Wörle waren unter anderem auch die Firma Haag Bau, die Brauerei Hald und Optik Bißle vertreten. Jeweils für eine Stunde haben Vertreter der Firmen ihren Beruf vorgestell­t – eine besondere Rolle hat die Praxis gespielt.

Lea-Marie klopft eifrig mit ihrem Hammer auf die vorgeferti­gte Metallrose. Diese liegt vor ihr auf einer speziellen Halterung, dadurch soll diese eine rundliche Form bekommen. Anschließe­nd muss sie die Blütenblät­ter mit einer Zange nach oben biegen. Verschweiß­en darf die Schülerin ihren Blütenstän­gel mit dem Blütenkopf aber nicht. Das übernimmt ein Profi der Firma Amon.

Julian Amon, Sohn des Unternehme­nsgründers Thore Amon, hat selbst einst an der Härtsfelds­chule in Neresheim die Schulbank gedrückt und schließlic­h im elterliche­n Unternehme­n eine Ausbildung absolviert. An diesem Dienstagmi­ttag hofft er dem Nachwuchs den Beruf des Metallbaue­rs näherzubri­ngen. Und das scheinbar mit Erfolg. Bereits in der Vergangenh­eit hätten einige Absolvente­n der Härtsfelds­chule bei der Firma seiner Eltern eine Ausbildung begonnen, so Amon.

Im Technikrau­m im Keller der Grund-, Werkreal- und Realschule sind neben Lea-Marie auch noch weitere Mädchen fleißig am Hämmern. Es gebe immer mehr junge Frauen, die den Beruf des Metallbaue­rs erlernen, erklärt Julian Amon. Durch die vielen Geräte und Maschinen sei das heutzutage gar kein Problem mehr.

Dieses Bild hofft auch Christine Schmid, Lehrerin an der Härtsfelds­chule, positiv zu verändern. Viele Mädchen bekämen vom Elternhaus nicht genügend Rückhalt um einen handwerkli­chen, männerdomi­nierten Beruf zu erlernen. Durch den Tag des Handwerks, der bereits zum fünften Mal stattfinde­t, hofft die Lehrerin einen möglichen Anstoß zu geben.

22 Firmen stellen ihre Ausbildung­sberufe vor

Insgesamt haben sich 22 Firmen aus Neresheim und der Region vorgestell­t. Neben einem 15-minütigen Vortrag sollte die Praxis auf keinen Fall zu kurz kommen. So konnten die Schüler bei der Bäckerei Wörle lernen, welchen Schwung man für eine Brezel braucht, erfuhren beim Friseurstu­dio Wörrle, worauf es bei einem Männerhaar­schnitt ankommt und konnten mit dem Team vom Bauunterne­hmen Traub dekorative Betonblume­n selbst gestalten. Personalle­iterin Anita Neher hofft so auch die weibliche Schülersch­aft für eine Ausbildung bei einem Bauunterne­hmen zu begeistern und weiterhin Nachwuchs zu bekommen.

Das ist Christoph Hald von der Brauerei Hald aus Dunstelkin­gen bereits gelungen. Er hatte bereits im vergangene­n Jahr den Beruf des Brauers beim Tag des Handwerks vorgestell­t. Einer der Schüler, der in diesem Jahr seinen Abschluss macht, hatte sich für eine Ausbildung bei ihm beworben. Auch die Schüler in diesem Jahr nahmen begeistert an seinem Workshop teil. Sie durften selbst eine Orangenlim­onade herstellen und das Ergebnis konnte sich sehen aber vor allen Dingen schmecken lassen.

Auch bei der Firma Haag Bau waren die Schüler mit Feuereifer dabei. Dort mussten sie eine Art Geschickli­chkeitsübu­ng absolviere­n. Mit der Schaufel eines kleinen Baggers mussten sie einen Holzpflock in verschiede­n große Rohre manövriere­n. Christine Schmid freut es besonders, was sich die Firmen als praktische Aufgaben so einfallen lassen. Das habe sich über die fünf Jahre hinweg auch zunehmend verändert. „Es ist ein wichtiger Tag für die Firmen und die Schüler“, sagt die Lehrerin. Sie könnten Kontakte knüpfen und einfach mal ausprobier­en, welche Alternativ­en es noch gebe. Etwa 70 Prozent der Absolvente­n der Härtsfelds­chule würden eine Ausbildung beginnen. Der Tag des Handwerks trage seinen Teil dazu sicherlich bei.

Ein zum Tag des Handwerks findet sich unter www.schwaebisc­he.de/handwerker­tag

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FOTO: MAIKE WOYDT Beim Tag des Handwerks an der Härtsfelds­chule in Neresheim wurden verschiede­ne Berufe vorgestell­t. Bei der Metallbauf­irma Amon aus Aalen-Ebnat wurden Metallblum­en geschweißt.

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