Schüler lernen Handwerksberufe kennen
An der Härtsfeldschule in Neresheim haben sich verschiedene Firmen vorgestellt
- Rund 200 Schüler der Härtsfeldschule haben sich am Dienstagmittag über handwerkliche Berufe informiert. Neben der Bäckerei Wörle waren unter anderem auch die Firma Haag Bau, die Brauerei Hald und Optik Bißle vertreten. Jeweils für eine Stunde haben Vertreter der Firmen ihren Beruf vorgestellt – eine besondere Rolle hat die Praxis gespielt.
Lea-Marie klopft eifrig mit ihrem Hammer auf die vorgefertigte Metallrose. Diese liegt vor ihr auf einer speziellen Halterung, dadurch soll diese eine rundliche Form bekommen. Anschließend muss sie die Blütenblätter mit einer Zange nach oben biegen. Verschweißen darf die Schülerin ihren Blütenstängel mit dem Blütenkopf aber nicht. Das übernimmt ein Profi der Firma Amon.
Julian Amon, Sohn des Unternehmensgründers Thore Amon, hat selbst einst an der Härtsfeldschule in Neresheim die Schulbank gedrückt und schließlich im elterlichen Unternehmen eine Ausbildung absolviert. An diesem Dienstagmittag hofft er dem Nachwuchs den Beruf des Metallbauers näherzubringen. Und das scheinbar mit Erfolg. Bereits in der Vergangenheit hätten einige Absolventen der Härtsfeldschule bei der Firma seiner Eltern eine Ausbildung begonnen, so Amon.
Im Technikraum im Keller der Grund-, Werkreal- und Realschule sind neben Lea-Marie auch noch weitere Mädchen fleißig am Hämmern. Es gebe immer mehr junge Frauen, die den Beruf des Metallbauers erlernen, erklärt Julian Amon. Durch die vielen Geräte und Maschinen sei das heutzutage gar kein Problem mehr.
Dieses Bild hofft auch Christine Schmid, Lehrerin an der Härtsfeldschule, positiv zu verändern. Viele Mädchen bekämen vom Elternhaus nicht genügend Rückhalt um einen handwerklichen, männerdominierten Beruf zu erlernen. Durch den Tag des Handwerks, der bereits zum fünften Mal stattfindet, hofft die Lehrerin einen möglichen Anstoß zu geben.
22 Firmen stellen ihre Ausbildungsberufe vor
Insgesamt haben sich 22 Firmen aus Neresheim und der Region vorgestellt. Neben einem 15-minütigen Vortrag sollte die Praxis auf keinen Fall zu kurz kommen. So konnten die Schüler bei der Bäckerei Wörle lernen, welchen Schwung man für eine Brezel braucht, erfuhren beim Friseurstudio Wörrle, worauf es bei einem Männerhaarschnitt ankommt und konnten mit dem Team vom Bauunternehmen Traub dekorative Betonblumen selbst gestalten. Personalleiterin Anita Neher hofft so auch die weibliche Schülerschaft für eine Ausbildung bei einem Bauunternehmen zu begeistern und weiterhin Nachwuchs zu bekommen.
Das ist Christoph Hald von der Brauerei Hald aus Dunstelkingen bereits gelungen. Er hatte bereits im vergangenen Jahr den Beruf des Brauers beim Tag des Handwerks vorgestellt. Einer der Schüler, der in diesem Jahr seinen Abschluss macht, hatte sich für eine Ausbildung bei ihm beworben. Auch die Schüler in diesem Jahr nahmen begeistert an seinem Workshop teil. Sie durften selbst eine Orangenlimonade herstellen und das Ergebnis konnte sich sehen aber vor allen Dingen schmecken lassen.
Auch bei der Firma Haag Bau waren die Schüler mit Feuereifer dabei. Dort mussten sie eine Art Geschicklichkeitsübung absolvieren. Mit der Schaufel eines kleinen Baggers mussten sie einen Holzpflock in verschieden große Rohre manövrieren. Christine Schmid freut es besonders, was sich die Firmen als praktische Aufgaben so einfallen lassen. Das habe sich über die fünf Jahre hinweg auch zunehmend verändert. „Es ist ein wichtiger Tag für die Firmen und die Schüler“, sagt die Lehrerin. Sie könnten Kontakte knüpfen und einfach mal ausprobieren, welche Alternativen es noch gebe. Etwa 70 Prozent der Absolventen der Härtsfeldschule würden eine Ausbildung beginnen. Der Tag des Handwerks trage seinen Teil dazu sicherlich bei.
Ein zum Tag des Handwerks findet sich unter www.schwaebische.de/handwerkertag