Ipf- und Jagst-Zeitung

Riesen-Papierflie­ger für den Umzug

Die selbst gebauten Motivwagen gehören zu den Highlights am Sonntag in Neuler

- Von Martin Bauch

- Der Faschingsu­mzug in Neuler ist nicht nur bekannt für seine tolle Stimmung, sondern auch für seine gigantisch­en Motivwagen. Seit Dezember werkeln die Faschingsg­ruppen an ihren rollenden Bauwerken. Vom Papierflie­ger bis zum löchrigen, haushohen Käse ist alles dabei.

Fünf Leute halten eine meterlange Spanholzpl­atte fest, während ein weiterer die Platte mit dem Akkuschrau­ber an eine komplizier­t aussehende hydraulisc­he Hebeanlage befestigt. Der rechte Flügel des überdimens­ionalen Papierflie­gers sitzt jetzt fest an der richtigen Stelle. Zufrieden betrachten die Mitglieder vom Bauwagen Westside ihr Werk. „Fertig sind wir aber noch lange nicht“, sagt Benjamin Karasch von der Bauwagengr­uppe.

Wie jedes Jahr, fängt der Stress für die Teilnehmer am großen Faschingsu­mzug in Neuler in den Tagen davor an. „Dann erst merken wir, wie viel es eigentlich noch zu tun gibt“, lacht Karasch. Bis jetzt hat es die Gruppe aber immer noch geschafft, rechtzeiti­g fertig zu werden. Seit elf Jahren nimmt der Bauwagen Westside am großen Umzug teil. Im vergangene­n Jahr hatten sie das Motto „König der Löwen“und mit ihren prächtigen Kostümen und ihrem flotten Tanzauftri­tt eine Platzierun­g unter den besten Gruppen und Motivwagen beim Umzug geholt. „Wir haben schon alle Plätze geholt. Nur für den ersten Platz hat es noch nicht gereicht“, so Karasch. Vielleicht klappt es ja in diesem Jahr mit dem übergroßen Papierflie­ger.

Wie kommt man auf die Idee, einen Papierflie­ger zu bauen? „Das geht relativ spontan. Wir haben 20 Vorschläge gesammelt, davon kamen vier in die engere Wahl. Und am Ende war es halt der Papierflie­ger“, sagt Karasch. Der Flieger wird während des Umzugs mehrmals gefaltet und hebt anschließe­nd sogar ab. Begleitet wird der Start mit Musik und viel Kunstnebel. Geplant wird die komplizier­te Konstrukti­on zuerst einmal am Computer. „So lässt sich schon zu Beginn erkennen, ob das mit dem Zusammenba­uen überhaupt klappt, sagt Karasch. Sicherheit geht dabei vor und der Tüv prüft am Ende, ob alles in der Norm ist und den strengen Sicherheit­sbestimmun­gen genügt.

Die Zugmaschin­e ist ein Oldtimer

Zwei Dinge machen den Wagenbauer­n, die übrigens zum großen Teil aus Frauen bestehen, noch Kopfzerbre­chen. „Der Zeitungslo­ok gefällt uns noch nicht sehr. Sieht so unfertig aus. Vielleicht müssen wir den Papierflie­ger komplett weiß anstreiche­n“, grübeln Karasch und sein Team.

Und dann ist da noch die Zugmaschin­e, die den großen Motivwagen ziehen soll. „Ich glaube, die stiehlt uns die Show. Das ist nämlich ein historisch­es Gefährt, ein Deutz 100 06 Allrad.“Sein Besitzer habe aus Plexiglas extra einen Rundumschu­tz für das Gefährt anfertigen lassen, damit die Zuschauer jedes Detail des Bulldogs sehen können. Vielleicht hilft ja gerade das, um in diesem Jahr den ersten Platz zu holen.

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FOTO: BAUCH So sieht der Motivwagen des Bauwagens Westside wenige Tage vor dem Umzug in Neuler aus. Kleiner Tipp: Es wird ein Papierflie­ger.

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