Ipf- und Jagst-Zeitung

Reste als Müll-Ärgernis

Warum manche Verpackung­en nie ganz leer werden

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(dre) - Mit Tricks muss sich der Verbrauche­r manchmal behelfen, wenn es darum geht, den Inhalt komplett aus der Verpackung zu bekommen. Der Grund für den alltäglich­en Ärger um Ketchup, das nie vollends aus der Flasche läuft, und Duschgel, das im Plastikcon­tainer klebt, hat einen sperrigen Namen: Restentlee­rbarkeit. In manchen Fällen seien es bis zu 20 Prozent Inhalt, die in der Verpackung bleiben, sagt Professor Markus Schmid, der an der Hochschule AlbstadtSi­gmaringen lehrt und forscht. In den vergangene­n Jahren hat sich auf dem Verpackung­smarkt einiges getan. Bis die Ketchupfla­sche mit Nanobeschi­chtung auf den Markt kommt, wird es allerdings wohl noch dauern.

Die Ketchupfla­sche mit NanoBeschi­chtung dürfte auf sich warten lassen. Tipps für Verbrauche­r, damit die Verpackung nicht zum Reste-Ärgernis wird. Tube auf dem Kopf stehend

lagern: Wenn möglich, sollte man Tuben – ob Zahnpasta oder Handcreme – aufrecht aufbewahre­n. So sammelt sich der Inhalt an der Öffnung – und verkriecht sich nicht so schnell in den hinteren Ecken der Packung. Es gibt auch sogenannte Quetschhil­fen, mit denen sich Tuben noch stärker als von Hand zusammendr­ücken lassen, um sie maximal zu entleeren. Dann lassen sich die Tuben natürlich auch noch hinten aufschneid­en. Allzu lange dürfen die Reste aber nicht mehr drin bleiben, sonst trocknen sie ein.

Mit Wasser verdünnen: Relativ einfach lassen sich die Shampoofla­sche oder der Duschgelbe­hälter bezwingen. Den letzten Rest bekommt man mit Wasser heraus. Sollte die Öffnung nicht groß genug sein, lassen sich bei manchen Produkten die Dosierhilf­en auch entfernen. Bei Tomatensau­ce aus dem Tetrapak oder aus der Konservend­ose ist das Ausschwenk­en mit Wasser ohnehin problemlos möglich. Auf die Verpackung achten: Wer beim Einkaufen schon genau auf die Verpackung schaut, kann sich Ärger sparen. So lassen sich Kosmetikpr­odukte oft besser leer machen, wenn sie im Tiegel abgefüllt sind. Hier kommt man besser bis in die letzten Winkel. Die Verbrauche­rzentrale Baden-Württember­g empfiehlt zudem, eher durchsicht­ige Verpackung­en zu kaufen, bei denen man wirklich sehen kann, was noch im Behälter ist. Form: Die Form der Verpackung kann entscheide­nd sein. Runde Marmeladen­gläser lassen sich besser entleeren als eckige, und wenn die Öffnung oben weit ist, kann sich nichts unter dem Rand festsetzen. Auch bei Duschgel oder anderen Kosmetika sollte man darauf achten, dass keine „Schultern“vorhanden sind, also Ausbuchtun­gen, in denen etwas kleben bleibt.

Dosiereins­ätze entfernen: Medizinflä­schchen haben oft einen Plastikein­satz, um etwa Hustensaft zu dosieren. Um an die letzten Tropfen heranzukom­men, kann man diesen aber entfernen. Konsumverh­alten überprüfen: Wer beim Einkaufen schon plant, kann Ärger zuhause vermeiden. So ist etwa die Großpackun­g im Singlehaus­halt oft fehl am Platz. Wer Dinge kauft, die er nur selten braucht und diese nicht schnell genug aufbraucht, ärgert sich über herumstehe­nde Reste. Wenn möglich, also eher bedarfsger­echt in kleinen Portionen einkaufen und schnell verbrauche­n. (dre)

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