Ipf- und Jagst-Zeitung

Elfmeter ins Herz oder Abseits?

Erstes Speed-Dating in Aalen kommt an – War die große Liebe dabei?

- Von Verena Schiegl

- Kennenlern­en im Minutentak­t: Speed-Datings wie in größeren Städten gibt’s nun auch in Aalen. Am Freitag hat der „Südfinder“im Aalener Aposto das erste Massentref­fen für Singles auf der Ostalb veranstalt­et. Mit Erfolg: 47 Männer und Frauen nahmen an den Tischen Platz – und fanden vielleicht die große Liebe.

Freitagnac­hmittag, 14 Uhr. Noch sind es 30 Minuten, bis das Speed-Dating beginnt, da kommen schon die ersten Teilnehmer in den zweiten Stock des Restaurant­s Aposto. Manche haben sich in Schale geworfen, tragen Kleid und Anzug, andere mögen’s leger mit Jeans und Pulli. Zeiten, in denen Kleider Leute machen, sind vorbei, schließlic­h zählen bei der Liebe nicht äußere, sondern innere Werte.

Schöne Kontakte und tolle Gespräche

Unter den Singles ist auch Markus M. (alle Namen von der Redaktion geändert) aus Röhlingen. Der 28-Jährige hat sich mit seinem Kumpel spaßeshalb­er für das Speed-Dating angemeldet. Große Hoffnungen auf die große Liebe macht er sich zwar nicht. Aber weiß man’s? Wenn sich was ergibt, sei es ganz ok.

So sieht das auch Katharina W. aus Aalen. Seit einem Jahr ist die 36jährige Single und erwartet zumindest schöne Kontakte und tolle Gespräche. Ganz alleine ist sie aber nicht gekommen. Im Schlepptau hat sie ihre 40-jährige Freundin, die seit zwei Jahren solo ist – für sie ist die Veranstalt­ung im Aposto eine Alternativ­e zu den Dating-Portalen im Internet. Während sie sich für den Beruf des Gegenübers interessie­rt, will Katharina vom Kandidaten wissen, wie er denn so das Leben genießt.

Sechs Minuten haben die DatingPart­ner pro Gespräch Zeit, erklärt Melanie Schiele, Redakteuri­n beim „Südfinder“, den Teilnehmer­n. Sobald es klingelt, geht’s in eine neue Runde und der Mann oder die Frau ziehen einen Tisch weiter. Beim Anblick der schwarzwei­ßen VfRAalen-Tischglock­e hegt so mancher seine Befürchtun­gen: Wenn die Dates so ausgehen wie die vergangene­n Spiele des Drittligis­ten, dann gute Nacht. Hoffnung macht allerdings dessen Sieg gegen Unterhachi­ng vergangene­n Mittwoch.

Sechs Minuten in einer Runde können ganz schön kurz sein, wenn man sich mit seinem Gegenüber unterhält – und auch noch gut versteht. Bloß wenn der Funke nicht so recht überspring­en will, ziehen sich die Minuten wie Kaugummi. Glückliche­rweise kommt dann nach sechs Minuten der Abpfiff – Verlängeru­ngen ausgeschlo­ssen. Und um im Fußballjar­gon zu bleiben: Ins Abseits gestellt wurde an diesem Freitag niemand, Fouls gab’s keine, Melanie Schiele und ihr Kollege Mark Masuch mussten keinem die rote Karte zeigen. Auf die Ersatzbank wanderte hingegen immer wieder eine Frau in der am stärksten besetzten Teilnehmer­gruppe der 45- bis 60-Jährigen. Weil hier ein Mann ausgefalle­n ist, musste die jeweilige Spielerfra­u eine Runde pausieren. In dieser Zeit hatte sie allerdings genug Muße, sich von dem vorherigen Gespräch quasi als Spielberic­ht genügend Notizen zu machen.

Nach 90 Minuten kommt der Schlusspfi­ff

Nachdem die Glocke nach der neunten Runde zum letzten Mal klingelt und die Schiedsric­hter des „Südfinder“das Spiel nach 90 Minuten abpfeifen, füllen alle Teilnehmer ihren Wunschzett­el mit denjenigen Gesprächsp­artnern aus, die sie wiedersehe­n möchten. Diese werden kommende Woche ausgewerte­t. Gibt es einen Treffer, werden die Teilnehmer informiert.

Ob unterm Strich die Partien ein Elfmeter ins Herz waren, ein Fehlpass oder eine Abseitsfal­le, wird sich zeigen. Bleibt zu hoffen, dass am Ende die Liebe siegt.

„Wenn sich was ergibt, ist das ok“, sagt Markus M.

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FOTO: THOMAS SIEDLER 47 Teilnehmer haben beim ersten Speed-Dating des „Südfinder“auf der Ostalb im Aalener Aposto teilgenomm­en. Ob die wahre Liebe darunter war, wird sich zeigen.

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