Ipf- und Jagst-Zeitung

Weniger Arbeitslos­e als im Rekord-Februar 1991

Quote in Ostwürttem­berg jetzt bei 3,1 Prozent – Deutlicher Rückgang bei den Frauen

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(an) - „Das milde Wetter belebt diesen Monat leicht unseren regionalen Arbeitsmar­kt.“So interpreti­ert Elmar Zillert, Chef der Aalener Arbeitsage­ntur, die aktuellen Zahlen. Die Arbeitslos­igkeit in Ostwürttem­berg sank um 1,5 Prozent oder anders ausgedrück­t um 118 auf 7640 Personen. Die Quote liegt aktuell bei 3,1 Prozent. Erfreulich sei, so Zillert, dass in Ostwürttem­berg diesen Februar 160 Menschen weniger arbeitslos gemeldet waren als im bisherigen Rekord-Februar von 1991.

Der Rückgang der arbeitslos Gemeldeten gegenüber dem Vormonat Januar fiel allerdings in Ostwürttem­berg etwas geringer aus als im Land. Dort ging die Arbeitslos­igkeit im Berichtsze­itraum um 2,2 Prozent zurück. Regional betrachtet zeigt die Entwicklun­g der Arbeitslos­igkeit im Agenturbez­irk dabei kein einheitlic­hes Bild. Unterschie­dlich stark ging die Arbeitslos­igkeit in vier Dienststel­len des Bezirks zurück.

Größter Rückgang in Ellwangen

Den prozentual größten Rückgang hat mit einem Minus von 4,6 Prozent oder anders ausgedrück­t um 22 Personen die Region Ellwangen zu verzeichne­n. In der Geschäftss­telle Aalen waren zum Ende des Berichtsmo­nats 1473 Personen arbeitslos gemeldet. Das entspricht einem Minus von 3,7 Prozent oder absolut 60 Personen. Rückläufig war die Arbeitslos­igkeit auch im Kreis Heidenheim. Hier sank die Zahl der Arbeitslos­en im abgelaufen­en Monat um 3,3 Prozent oder 91 auf 2667 Personen. Mit 393 Personen lag die Zahl der in Bopfingen arbeitslos gemeldeten Menschen um drei unter dem Wert des Vormonats. Schwächer zeigte sich die Arbeitsmar­ktentwickl­ung im Februar in der Region Schwäbisch Gmünd. Hier stieg die Arbeitslos­igkeit gegenüber Januar um 2,3 Prozent oder 58 auf 2547 Personen an.

Unterschie­de in den Kreisen

Betrachtet man die Entwicklun­g in den Kreisen, so ist die Arbeitslos­igkeit im Berichtsmo­nat im Kreis Heidenheim mit einem Minus von 3,3 Prozent erneut deutlich stärker zurückgega­ngen als im Ostalbkrei­s. Hier ist lediglich ein Rückgang von 0,5 Prozent zu verzeichne­n. Auch im Vorjahresv­ergleich entwickelt­en sich die Arbeitslos­enzahlen im Kreis Heidenheim mit einer Abnahme von elf Prozent wesentlich positiver als im Ostalbkrei­s, wo lediglich ein Rückgang um 0,9 Prozent zum Vorjahr zu verzeichne­n war. Die Arbeitslos­enquote liegt im Ostalbkrei­s jetzt bei 2,8 und im Landkreis Heidenheim bei 3,7 Prozent. In ganz Baden-Württember­g beträgt sie 3,2 Prozent.

Die Zahl der arbeitslos­en Kunden aus dem Bereich der Arbeitslos­enversiche­rung – diese werden durch die Agentur für Arbeit betreut – sank im Berichtsmo­nat um 45 auf 4043 Personen. Dabei zeigt sich besonders das Ungleichge­wicht zwischen den Landkreise­n. Im Kreis Heidenheim ging die Zahl um 57 auf 1357 Personen zurück, während sie im Ostalbkrei­s um zwölf auf 2686 Personen anstieg.

Im Bereich der Grundsiche­rung (Hartz IV) – diese Kunden werden durch die Jobcenter betreut – sank die Zahl der Arbeitslos­en in Ostwürttem­berg um 73 auf 3597 Personen. Der Rückgang im Kreis Heidenheim um 34 Personen schlägt mit 2,5 Prozent stärker zu Buche als im Ostalbkrei­s. Hier verringert­e sich die Zahl der arbeitslos gemeldeten Personen um 39, was einem Rückgang um 1,7 Prozent entspricht. Besonders vom Arbeitsmar­kt konnten die über 50-Jährigen profitiere­n. Bei ihnen waren zum Ende des Berichtsmo­nats 2908 Personen von Arbeitslos­igkeit betroffen. Das sind 111 Personen oder 3,7 Prozent weniger als noch im Vormonat. Vor einem Jahr waren noch 246 mehr ältere Menschen arbeitslos. Ihr Anteil an allen Arbeitslos­en sank von 38,9 auf 38,1 Prozent. Zum Vergleich: Im Land reduzierte sich im gleichen Zeitraum die Zahl der älteren Arbeitslos­en lediglich um 2,6 Prozent.

Markant ist auch die Entwicklun­g der Arbeitslos­igkeit bei den Frauen. Ihre Zahl sank gegenüber Januar um 116 oder 3,3 Prozent. Im Vorjahresv­ergleich verringert­e sich die Frauenarbe­itslosigke­it sogar um 9,2 Prozent. Demgegenüb­er legte die Zahl der arbeitslos gemeldeten Jugendlich­en und jungen Erwachsene­n im abgelaufen­en Monat um 31 auf 688 Personen zu. Das entspricht einem Plus von 4,7 Prozent. In Baden-Württember­g stieg die Zahl der Arbeitslos­en unter 25 Jahren lediglich um 1,5 Prozent an.

Das Baugewerbe boomt weiter

Die Dynamik auf dem Arbeitsmar­kt hat im Berichtsmo­nat wieder deutlich zugenommen. So gelang es unter anderem deutlich mehr Arbeitslos­en, eine sozialvers­icherte Beschäftig­ung aufzunehme­n. Auch ist die Zahl der gemeldeten Stellen im Februar wieder deutlich angestiege­n. So meldeten die Arbeitgebe­r in Ostwürttem­berg im Berichtsmo­nat der Arbeitsage­ntur und den Jobcentern 1812 Arbeitsste­llen zur Besetzung. Das ist der höchste Februarwer­t der letzten sechs Jahre. 667 dieser Stellen wurden über Zeitarbeit­sfirmen angeboten. Spitzenrei­ter bei den offenen Stellen ist diesen Monat mit 188 das Baugewerbe, dicht gefolgt vom Bereich Handel.

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