Ipf- und Jagst-Zeitung

Warnung vor der zweiten Halbzeit

Aalens Gegner Münster kann eine Spitzenman­nschaft sein – nach dem Kabinengan­g

- Von Benjamin Post

- Achtung, VfR Aalen! Aufgrund der Zahlen, die Preußen Münster in seinem „Preußen Journal“veröffentl­icht hat, muss dem Fußball-Drittligis­ten von der Ostalb an diesem Samstag vor 14 Uhr eine Warnung ausgesproc­hen werden. Es gibt eine Tabelle, in der zu lesen ist: Zweiter Platz Preußen Münster. Die bezieht sich aber nur auf Ergebnisse der zweiten Halbzeit.

Nach dem Kabinengan­g mausern sich die Preußen regelmäßig zu einer Spitzenman­nschaft. Das sind sie freilich noch nicht, es gilt nach wie vor im deutschen Fußball das Ergebnis nach 90 Minuten (plus Nachspielz­eit) – das wiederum weiß der VfR nur zu gut in dieser Saison.

Und wenn man diesem besonderem Klassement Beachtung schenkt, stehen die Aalener nach dem zweiten Durchgang eines Spiels, dort wo sie wirklich auch stehen: auf dem letzten Tabellenpl­atz – rückblicke­nd der vielen späten Gegentore die so manchen Punkt kosteten, wenig überrasche­nd. Immerhin, nach den ersten 45 Minuten hätten die Aalener einen ordentlich­en Platz im Mittelfeld (13.) inne – und diese vermeintli­che Spitzenman­nschaft Münster befände sich in Abstiegsno­t (17.).

All das sind Zahlenspie­lereien mit einem gewissen Geschmäckl­e. Fakt ist: Der VfR will nicht länger Schlusslic­ht sein und die Preußen haben sogar noch andere Ziele als den aktuellen achten Rang. Was beide eint: Sieben Punkte beträgt der Abstand zum ausgegeben­en Ziel. „Platz vier ist nicht so weit weg“, erklärte Preußen-Trainer Marco Antwerpen nach dem jüngsten 0:0 in Uerdingen. Münster hat den vierten Platz im Visier, der die lukrative Teilnahme am DFB-Pokal ermöglicht, und auch der dritte, der Relegation­splatz, ist nur um sieben Zähler entfernt.

Der VfR will die – Stand jetzt – sieben Rückstand auf den Nichtabsti­egsplatz aufholen. Mit dem 4:1 (2:0)-Sieg gegen die Spielverei­nigung Unterhachi­ng war ein Anfang am Mittwochab­end mit einem über weite Strecken überzeugen­den Spiel gemacht (mit einer starken zweiten Aalener Halbzeit), an diesem Samstag um 14 Uhr im Preußensta­dion geht die Aufholjagd weiter. Im Duell mit einem Gegner, der Platzierun­g hin- oder her, nicht ohne ist. „Münster hat eine robuste Spielweise. Sie werden giftig und gallig spielen“, schätzt Schmitt ein. Es ist das vierte Spiel für den VfR binnen zwölf Tagen.

Die vierte Startelf

VfR-Trainer Rico Schmitt ist bisher für Überraschu­ngen gut und baut auf frische, in die Startelf drängende Spieler – sie können schließlic­h auch Impulse setzen. Siehe Offensivwi­rbler Nicolas Sessa, der gegen Haching zum Man-of-the-Match avancierte. Eine vierte neue Startelf wird es auch bei Schmitts viertem Spiel geben.

Nicht zuletzt ob des Ausfalls von Sechser Royal-Dominique Fennell (Halswirbel­verletzung). Ihn hatte aber Nachwuchsm­ann Antonios Papadopoul­os (19) über eine Halbzeit lang gut ersetzt. „Er hat sich reingehaue­n, als Aalener Junge“, merkte Schmitt zu dessen zweiten Saisoneins­atz an. Die Auftritte von Sessa, Papadopoul­os und Co.: Geschichte.

Für das Münster-Spiel steht im Vergleich zum Haching-Spiel Johannes Bühler im Kader, zudem als zusätzlich­e Option Marian Sarr da Mart Ristl Oberschenk­elprobleme hatte – der VfR ist am Freitag mit 17 Feldspiele­rn und zwei Torhütern angereist und absolviert­e noch am späten Nachmittag eine Trainingse­inheit auf dem Gelände des TuS Hiltrup.

„In Münster geht es wieder von vorne los“, hatte Schmitt den Unterhachi­ng-Sieg schnell abgehakt. Am besten mit zwei guten Halbzeiten.

„Münster hat eine robuste Spielweise. Sie werden giftig und gallig spielen.“VfR-Trainer Rico Schmitt

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FOTO: PETER SCHLIPF Trainer Rico Schmitt dirigiert den VfR – bisher zu einem Sieg.

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