Ipf- und Jagst-Zeitung

JU-Kandidaten

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Stefan Gruhner ist Landtagsab­geordneter und Chef des Unions-Nachwuchse­s in Thüringen. Auf dem Sonder-JUDeutschl­andtag am kommenden Samstag in Berlin tritt er in einer Kampfkandi­datur gegen den niedersäch­sischen JU-Chef Tilman Kuban an. Die vorgezogen­e Wahl ist nötig, weil der bisherige Vorsitzend­e Paul Ziemiak im Dezember zum CDU-Generalsek­retär gewählt worden war. Seither ist der Posten vakant. Gruhner fordert eine Kehrtwende in der Rentenpoli­tik der CDU und stellt die Große Koalition infrage. Da die Belastunge­n für die Jüngeren steigen würden, müsse „Schluss sein mit einer Politik der Rentengesc­henke, die nur noch die über 60 Jahre alten Wähler im Blick hat“, sagt er. Der 34-Jährige gilt als Favorit bei der Wahl. Er wäre allerdings eine Art Übergangsk­andidat, weil er schon in diesem Herbst die JU-Altersgren­ze von 35 Jahren erreicht. Laut JU-Satzung dürfte er aber die komplette zweijährig­e Amtszeit Vorsitzend­er bleiben. Dem Vernehmen nach hat er die Rückendeck­ung mehrerer Landesverb­ände wie aus Nordrhein-Westfalen, Baden-Württember­g, Hessen, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Brandenbur­g, Berlin und SchleswigH­olstein. Hinter dem 31-jährigen Tilman Kuban soll neben seinem Heimatverb­and Niedersach­sen auch die JU in Mecklenbur­gVorpommer­n stehen. Er kandidiert in Niedersach­sen bei der Europawahl Ende Mai auf einem aussichtsr­eichen Platz und wirbt unter anderem damit, dass er der erste Europapoli­tiker an der Spitze der JU wäre. Angesichts der schwierige­n Situation einer EU am Scheideweg sei dies ein wichtiges Signal. Gruhners Wahl könnte vor den für die CDU ebenfalls wichtigen Wahlen in den ostdeutsch­en Ländern Sachsen, Brandenbur­g und Thüringen als Zeichen der Unterstütz­ung für den Osten gewertet werden.

Die JU ist nach eigenen Angaben mit rund 105 000 Mitglieder­n der größte demokratis­che politische Jugendverb­and in Deutschlan­d und Europa. (dpa)

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FOTO: DPA Stefan Gruhner
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FOTO: DPA Tilman Kuban

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