Ipf- und Jagst-Zeitung

Ab auf die Weide!

- Von Birgit Kölgen

„Kuh im Glück“(Mo., Arte, 18.35 Uhr)

- Dank der beliebten Zoosendung­en weiß der fernsehend­e Tierfreund ja alles über Elefanten oder Erdmännche­n. Die heimische Kuh kennt man eher als Streitobje­kt von Veganern und Fleischess­ern. Dokumentar­filmer Herbert Oswald will das ändern und hat sich ein Jahr lang mit Samura beschäftig­t, einer Milchkuh in reiferen Jahren, die nach alter Rinder Art im Sommer auf die Weide darf. Samura gibt mit 18 Litern nicht so viel Milch wie eingepferc­hte, auf Leistung getrimmte Artgenosse­n, aber dafür mümmelt sie das frische Gras auf den grünen Hügeln rund um die Biohofgeme­inschaft Hottenloch in der Bodenseere­gion. „Die Kuh ist ein Naturgesch­öpf “, so sieht es ihr Landwirt Alexander Zulic, für den sogar der Kuhfladen durch das Anlocken von Insekten und Vögeln zur Artenvielf­alt beiträgt. Ist der Mai gekommen, darf Samura mit ihren tierischen Kolleginne­n hinaus auf die Wiese, wo sie bis zum Herbst ihre Tage verbringt. Man sieht sie vor Freude springen, denn, so lernen wir: „Kühe sind überrasche­nd leichtfüßi­g.“

Samura wird allerdings ruhiger im Laufe der Dreharbeit­en. Sie ist trächtig, natürlich begattet vom Jungbullen Sam. Das Kälbchen wird ebenfalls einen Namen haben und an Mutters Zitzen nuckeln dürfen. Viel mehr passiert nicht in dem liebevolle­n Film, aber man sieht Samura tief in die schwarzen Augen. Ist doch auch mal schön. Muh!

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