Ipf- und Jagst-Zeitung

Infoabend zu chronische­n Schmerzen

Veranstalt­ung von Selbsthilf­egruppen, Kliniken Ostalb und AOK am Freitag, 29. März

- Von Josef Schneider

- Um chronische Schmerzen und ihre Behandlung geht es bei einem Infoabend von Selbsthilf­egruppen, Kliniken Ostalb und der Kontakt- und Infostelle gesundheit­liche Selbsthilf­egruppen (KIGS) bei der AOK am Freitag, 29. März, um 18 Uhr im Ellwanger Krankenhau­s.

Chronische Schmerzen haben tiefgreife­nde Auswirkung­en auf alle Bereiche des Lebens, auf Familie, Arbeitspla­tz und das soziale Umfeld, weiß die leitende Ärztin der stationäre­n Schmerzthe­rapie, Christine Göpfert. In der stationäre­n Schmerzthe­rapie lernen Patienten, wie sie durch Entspannun­gstechnike­n und Achtsamkei­t mit ihren Schmerzen besser zurecht kommen. „Es geht um eine nachhaltig­e Schmerzthe­rapie“, sagt Göpfert.

„Bei uns geht es um eine tiefgreife­nde Änderung des Menschen. Es müssen Leute sein, die auch mitmachen und sich öffnen können.“Dabei werde nicht nur die körperlich­e, sondern auch die psychische und die soziale Ebene betrachtet, etwa Probleme am Arbeitspla­tz oder Bindungsst­örungen. „Das soziale Umfeld muss einbezogen werden“, so Göpfert.

Die Ärztin wünscht sich, dass Schmerzpat­ienten möglichst früh kommen. Schließlic­h gibt es die unterschie­dlichsten Krankheits­bilder, vom Phantomsch­merz bei Amputierte­n über Arthrosen bei alten Menschen bis zu funktionel­len Störungen wie Muskelvers­pannungen bei jungen Menschen. Bei der multimodal­en Schmerzthe­rapie – multimodal heißt, es sind mehrere Abteilunge­n beteiligt – ist eine Krankenhau­sbehandlun­g notwendig. Die Patienten werden von Schmerzärz­ten überwiesen.

Mit Schmerzen kennt sich Edeltraud Kühn von der Selbsthilf­egruppe Fibromyalg­ie aus. Fibromyalg­ie sei wie Zahnweh am ganzen Körper. „Mir tut jetzt der Kopf weh, am Abend der Fuß“, spricht sie aus Erfahrung. Sie sei immer auf Bandscheib­en behandelt worden. In ihrer Gruppe seien 15 Betroffene, in der anderen 16. Man müsse das Krankheits­bild akzeptiere­n: „Heute bin ich so weit, dass ich keine Medikament­e brauche. Gezielte Bewegung ist das A und O. Ich mache dreimal in der Woche Sport.“Auch ihre Ernährung hat Edeltraud Kühn umgestellt: Schweinefl­eisch isst sie gar nicht mehr, stattdesse­n viel Gemüse und Salate. „Nur wenn ich mich selbst ändere, ändert sich auch mein Umfeld.“

Vier Vorträge stehen im Mittelpunk­t der Veranstalt­ung vom 29. März. Edeltraud Kühn spricht über chronische Schmerzen aus der Sicht einer Fibromyalg­ie-Betroffene­n. Die multimodal­e Schmerzthe­rapie stellt Christine Göpfert vor. Daniela Hitzler vom Verein „Freunde und Förderer der Aalener Psychosoma­tik“schildert ihr „Leben mit Schmerzen“. Unter dem Titel „Ich bilde mir den Schmerz doch nicht ein!“geht Martin von Wachter, Leitender Oberarzt der Klinik für Psychosoma­tik Aalen, Schmerz und Psyche auf den Grund. Moderiert wird die Veranstalt­ung von Paul Sproll vom Verein „Freunde und Förderer der Aalener Psychosoma­tik“. Die Veranstalt­ung „Schmerz lass nach!“ist am Freitag, 29. März, um 18 Uhr im Foyer der Klinik in Ellwangen. Der Eintritt ist frei.

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FOTO: MARION GRAAANING SZ Chronische Schmerzen können einen zur Verzweiflu­ng bringen. Deshalb sind sie Thema eines Infoabends am 29. März im Ellwanger Krankenhau­s.

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