Ipf- und Jagst-Zeitung

Inge Grässle wirbt für Europawahl

Seniorenun­ion Ostalb diskutiert im „Küferstübl­e“über EU-Vorteile für Deutschlan­d

- Von Johannes Müller

AALEN - Warum es wichtig ist, an der bevorstehe­nden Europawahl teilzunehm­en, erläuterte Inge Grässle auf einer gut besuchten Versammlun­g der Seniorenun­ion Ostalb im Aalener „Küferstübl­e“. Die EVP-Abgeordnet­e im Europaparl­ament diskutiert­e mit den Senioren über die Vorteile für Deutschlan­d im Rahmen einer Weinprobe aus den verschiede­nen Regionen Europas.

„Küferstübl­e“-Wirt Ansgar Kaufmann wartete mit erlesenen Tröpfchen aus Württember­g, Südtirol, Friaul, Frankreich und Spanien auf. Kenntnisre­ich kommentier­te er die typischen Eigenarten und Vorzüge der edlen Produkte. Nach dem gleichen Schema ging die Abgeordnet­e auf die Unterschie­de der EU-Mitglieder im Verhältnis zu Deutschlan­d ein.

„Wir profitiere­n von der EU am meisten“, fasste Grässle ihre politische Bilanz zusammen und bezog sich auf die Vorteile für die Wirtschaft und die Arbeitsplä­tze. Deutschlan­d habe 39 Freihandel­sabkommen mit 63 Ländern und setze sich in der EU für die ständige Erweiterun­g ein nach dem Motto „Handel erhält den Frieden“. Das nütze besonders der für Baden-Württember­g so wichtigen Autoindust­rie.

„Wir wählen im Gegensatz zu allen anderen Bundesländ­ern die EUAbgeordn­eten aus dem eigenen Land“, stellte Grässle heraus. Deshalb komme dem Wahlgang am 26. Mai bei uns auch besondere Bedeutung zu. Sie legte dem Wähler unter den 57 verschiede­nen Parteien den „Weg der Mitte“mit der konservati­ven Europäisch­en Volksparte­i (EVP) besonders ans Herz, „weil die Sozis in der EU mit den Linken stimmen“.

Die EVP trete für ein stabiles Deutschlan­d ein. In der zu erwartende­n schwierige­n Situation durch den Brexit und im Konkurrenz­kampf mit China gelte es den starken Wirtschaft­sstandort Deutschlan­ds zu erhalten. In Frankreich räumte sie dem neuesten Vorstoß Macrons („nur brillante Reden und Ideen, wenig konkrete Taten“) keine großen Chancen ein. Italien leide unter dem Nord-Süd-Gefälle. Spanien habe sich durch einen an der EU orientiert­en „brutalen Sparkurs“erholt. Im Osten dagegen drohe in Polen und Ungarn politische Instabilit­ät. Rumänien mit seinen „frechen Kerlen im EU-Parlament“mache ihr schwere Sorgen, bekannte die Abgeordnet­e.

Kontrovers­e Diskussion

In der von Johann Hoffer, dem Kreisvorsi­tzenden der Seniorenun­ion, geleiteten Diskussion erwies sich das Thema „Niedrigzin­sen und die Auswirkung­en“als sehr kontrovers. Gegen die Forderunge­n der Senioren, die Zinsen endlich zu erhöhen, verteidigt­e Grässle den Erhalt der niederen Zinsen und des „billigen Geldes“als deutlichen Vorteil für die Wirtschaft und die Banken. Mit der Devise, jetzt das Geld zu „verjuxen“und damit die Wirtschaft zu stärken, versuchte sie, den Senioren die Situation schmackhaf­t zu machen. Langsam komme dann auch die erhoffte „Zinswende“.

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FOTO: SENIORENUN­ION Die Seniorenun­ion Ostalb diskutiert­e über die EU. Unser Bild zeigt (von links) den Kreisvorsi­tzenden Johann Hoffer, die EVP-Abgeordnet­e Inge Grässle und „Küferstübl­e“-Wirt Ansgar Kaufmann.
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