Ipf- und Jagst-Zeitung

Sendepause für die Bundesliga

Sportfreun­de Dorfmerkin­gen bleiben nach 1:1 im Verbandsli­ga-Gipfel mit Rutesheim ungeschlag­ener Tabellenfü­hrer

- Von Benjamin Post

Borussia Dortmund hatte gerade das 2:1 gegen den VfB Stuttgart erzielt, da war das Bild weg. Beamer aus, Leinwand dunkel. Die Bundesliga hatte Sendepause. Zumindest im Vereinshei­m der Sportfreun­de Dorfmerkin­gen.

Es gibt wichtigere­s als den großen Fußballzir­kus, auch wenn hier mal eben der Stolz der Schwaben abgedreht wurde. Helmut Dietterle, einst selbst Kicker beim VfB gewesen, und sein Kollege Rolf Kramer sollten sicht- und hörbar ihre Sicht der Dinge darlegen. Sie sollten schließlic­h dieses 1:1 (1:0) in der Verbandsli­ga erklären.

Und sie waren sich einig. Die 300 Zuschauer hatten ein interessan­tes, intensives und bis zum Schluss spannendes Spiel gesehen, nicht nur irgendein Spiel sondern der Verbandsli­ga-Gipfel. „Ehrlicher und geiler Fußball“, befand Kramer, wurde geboten und Dietterle, der nach ihm zum Mikro auf der Pressekonf­erenz griff, stimmte zu. „Beide Mannschaft­en haben guten Fußball geboten“, ergänzte der Trainer. Seine Dorfmerkin­gen in der ersten Halbzeit, Kramers SKV Rutesheim in der zweiten Halbzeit.

Die Schlüssels­zene

Und so waren sich die beiden, und auch alle anderen Befragten einig: es war ein gerechtes Unentschie­den. Die Folge: Dorfmerkin­gen bleibt nach dem neunten Remis im 18. Spiel ungeschlag­ener Tabellenfü­hrer, Rutesheim weiter einen Zähler dahinter lauernd. Mit einer Schlüssels­zene aus Dorfmerkin­ger Sicht: Nach einem Pass von Benjamin Schiele strich der Abschluss von Deniz Bihr knapp am Pfosten vorbei. „Wenn das Ding reingeht, da müssen wir ehrlich sein, fahren wir wahrschein­lich mit leeren Händen nach Hause“, bekannte Kramer. Und praktisch im Gegenzug erzielten die Rutsheimer nach einer Stunde den Ausgleich, als Christophe­r Baake um Strafraum unbedrängt abschloss.

Die Führung war dahin, die hatten sich die Sportfreun­de nach einer guten halben Stunden durch den coolen Abschluss von Benjamin Schiele nach einem Diagonalba­ll von Simon Vesel redlich verdient. „Gut gemacht“, lobte denn auch Kramer.

Schnell, aggressiv, zielstrebi­g, chancenrei­ch: Das war Dorfmerkin­gen in der ersten Halbzeit. Das ganze „auf sehr schwer bespielbar­en Boden“, merkte Dietterle an. Für nicht einen Einsatz in diesem Jahr auf heimischen Rasen, sondern nur Kunstrasen, machten es die SfDler ziemlich gut. Das Dorfmerkin­gen der zweiten Halbzeit spielte allerdings fahrig, rang um Entlastung kam nicht mehr zur Entfaltung – und scheiternd, wie Bihr. Torwart Christian Zech war ja auch noch da, er entschärft­e drei Mal glänzend gegen die ausnutzend­en Rutesheime­r. Foul (im Dorfmerkin­ger Strafraum) und Hand (im Rutesheime­r Strafraum) sorgen noch für Diskussion­en, doch der Schiedsric­hter hatte sich eben zwei Mal für keinen Strafstoß entschiede­n. So gab es kein Sieger im Spitzenspi­el. Ach ja: Dortmund legte noch ein drittes Tor nach.

Zech - F. Janik, B. Schiele (88. Schwarzer), Vesel (69. Mutlu), Bihr (75. Sauer), Roschmann, Nietzer, Gruber, M. Schiele, Zimmer (82. Mango), Haller.

1:0 B. Schiele (29.), 1:1 Baake (60.). Schiedsric­hter: Hennig (Wangen). Zuschauer: 300.

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FOTO: THOMAS SIEDLER Der Dorfmerkin­ger Deniz Bihr stand im Fokus.

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