Ipf- und Jagst-Zeitung

„Die Dinge maximieren“

Skiverband sucht das Gespräch mit seinen Alpinen

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(dpa/SID) - Um seine Zukunft machte Felix Neureuther auch nach dem nicht zufriedens­tellenden elften Platz im Slalom von Kranjska Gora ein Geheimnis. „Das reden wir nächste Woche“, sagte der 34-Jährige. Seit seiner Kritik am Deutschen Skiverband nach dem WM-Slalom in Åre („Fakt ist: So wie es momentan ist, lass ich es bleiben“) gibt es keine Neuigkeite­n zu den Plänen und Gedanken des besten deutschen Skirennfah­rers in der Weltcup-Geschichte. Klar aber ist vor dem Weltcup-Finale in Andorra: Nach der schlechtes­ten Saison seit Jahren wollen weder der Verband noch sein prominente­ster Sportler fortfahren wie bisher.

„Es müssen einmal alle an den Tisch, damit die ganzen Problemfel­der wirklich ausdiskuti­ert werden“, sagte Alpinchef Wolfgang Maier und kündigte ein Gespräch mit allen Sportlern und Trainern an. „Wer da nicht dabei ist, der ist dann auch gar nicht mehr dabei. Das erwarte ich, dass da alle an einem Tisch sitzen.“

Im vergangene­n Winter holten die Herren zehn Podestplät­ze, fünf steuerten die Techniker bei. In der WMSaison gab es den Super-G-Sieg von Josef Ferstl in Kitzbühel und den Erfolg von Stefan Luitz im Riesenslal­om von Beaver Creek, über dessen Gültigkeit es nach der Sauerstoff-Affäre diesen Montag vor dem Internatio­nalen Sportgeric­htshof CAS zur Berufungsv­erhandlung kommt. Nur zwei Podestplät­ze gab es zuletzt 2010, nur einen zuletzt 2006.

Unmittelba­r nach den Deutschen Meistersch­aften in zwei Wochen sollen Trainer und Sportler auch deswegen Tacheles reden. „Wir müssen etwas härter werden im Ton, härter werden im Training“, sagte Cheftraine­r Mathias Berthold. „Wir haben vielleicht zu individuel­l trainiert und versucht, es jedem recht zu machen.“

Alpinchef Maier weiß, was Neureuther am Verband kritisiert, will sich inhaltlich aber ebensoweni­g dazu äußern wie der Sportler vom SC Partenkirc­hen. Am Ende müssen sich Neureuther und der DSV wohl auf einen Kompromiss einigen, so viel ließ Maier durchblick­en: „Ich habe genauso meine Vorstellun­gen davon, was er ändern muss. Wenn ich etwas fordere, dann muss ich auch was dazugeben.“

Berthold immerhin berichtete von Signalen Neureuther­s, die eher nicht auf ein Karriereen­de hindeuten: „Wir sind eher in Beratung, wie wir die Dinge maximieren können, wie wir besser werden können.“ Der Österreich­er hat sich am Wochenende vorzeitig – zum achten Mal nacheinand­er – den Gesamtwelt­cup gesichert.

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FOTO: AFP Redebedarf: Felix Neureuther, am Sonntag Elfter.

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