Ipf- und Jagst-Zeitung

84-Jährige und ihre Pflegerin sterben bei Brand

In der Hüttlinger Straße in Wasseralfi­ngen kommt für sie am Dienstagmo­rgen jede Hilfe zu spät

- Von Eckard Scheiderer

- Beim Brand eines Wohnhauses in der Hüttlinger Straße in Wasseralfi­ngen sind am Dienstagmo­rgen zwei Frauen ums Leben gekommen. Die 84jährige Hausbewohn­erin und ihre dort mit lebende 60-jährige Pflegerin konnten nur noch tot aus dem Haus geborgen werden.

Ein wahres Gewitter an Martinshör­nern schreckte am Dienstagmo­rgen kurz vor 6 Uhr zumindest einen Teil der Wasseralfi­nger aus dem Schlaf. Gegen 5.40 Uhr waren die Rettungskr­äfte alarmiert worden. Den Alarm hatten Nachbarn ausgelöst, nachdem sie am lauten Knall einer berstenden Fenstersch­eibe wach geworden waren und dann den Brand bemerkten. Mit mehreren Fahrzeugen rückten die Feuerwehra­bteilungen Wasseralfi­ngen/Hofen und Aalen, mehrere Rettungsun­d Notarztwag­en sowie ebenfalls mehrere Streifenwa­gen der Polizei in die Hüttlinger Straße aus.

Am Ende waren 51 Feuerwehrm­änner mit acht Fahrzeugen im Einsatz, darunter eine Drehleiter und der Atemschutz­wagen. Bei ihrem Eintreffen stand zumindest ein Zimmer des Gebäudes in der Hüttlinger Straße in Vollbrand, die Flammen loderten dort lichterloh. Die Feuerwehr konnte den Brand zwar schnell unter Kontrolle bringen, für die beiden Frauen kam jedoch jede Hilfe zu spät. Sie konnten nach ihrem Auffinden nur noch tot geborgen werden.

Keine Gefahr für umliegende Gebäude

Für die angrenzend­en Wohngebäud­e in der dicht bebauten Hüttlinger Straße bestand nach Angaben der Polizei keine Gefahr. Das betroffene Wohnhaus selbst wurde vom Feuer über mindestens zwei Etagen stark beschädigt und ist nicht mehr bewohnbar. Der Schaden könnte sich nach vorläufige­n Schätzunge­n der Polizei auf bis zu 200 000 Euro belaufen.

Während der Einsatz- und Löscharbei­ten kamen auch Aalens Oberbürger­meister Thilo Renschler und Wasseralfi­ngens Ortsvorste­herin Andrea Hatam an den Brandort, um sich ein aktuelles Bild vom Unglück und der Einsatzlag­e zu machen. „Wir trauern um die zwei Menschen, die bei dem Brand tragisch ums Leben gekommen sind. Unsere Gedanken sind bei den Angehörige­n der Brandopfer. Ihnen gilt unser tiefes Mitgefühl in diesen schweren Stunden. Wir danken den Einsatzkrä­ften für ihr rasches und zahlreiche­s Eingreifen im Kampf gegen die Flammen zum Schutz der weiteren Bewohner“, so Rentschler. Ortsvorste­herin Andrea Hatam hat wie OB Rentschler und Bürgermeis­ter Karl-Heinz Ehrmann mit Angehörige­n der Opfer gesprochen. „Ich zolle den Feuerwehru­nd Rettungskr­äften hohen Respekt für ihren selbstlose­n und teilweise gefährlich­en Einsatz“, sagte Rentschler.

Vor Ort war neben der Spitze der Aalener Feuerwehr um Kommandant Kai Niedziella auch Kreisbrand­meister Otto Feil. Niedziella berichtete nach dem Ende des Einsatzes von drei Feuerwehrt­rupps, die mit Atemschutz im Erdgeschos­s sowie im Dachgescho­ss des Hauses im Einsatz waren. Eine Person wurde kurz nach dem Eintreffen der Feuerwehr tot geborgen, eine weitere wurde wenige Minuten später tot aufgefunde­n. „Beim Eintreffen unserer Feuerwehrk­ameraden schlugen die Flammen bereits aus einem Fenster“, erklärte Niedziella. Der Feuerwehre­insatz war gegen 8.12 Uhr beendet. „Insgesamt waren 51 Einsatzkrä­fte der Feuerwehr beteiligt“, sagte Niedziella.

Die Ermittler gehen davon aus, dass der Brand im Schlafzimm­er der 84-jährigen Hausbesitz­erin ausgebroch­en ist. Die Untersuchu­ngen konzentrie­ren sich momentan auf einen technische­n Defekt an einer Stromzufüh­rung. Wie die Polizei am Dienstagna­chmittag mitgeteilt hat, gibt es keine Hinweise darauf, dass der Brand von Dritten verursacht wurde.

Obduktione­n der Brandopfer angeordnet

Die Staatsanwa­ltschaft Ellwangen hat zur Aufklärung der genauen Todesursac­hen der beiden Opfer Obduktione­n veranlasst.

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FOTOS: ECKARD SCHEIDERER Ein Großaufgeb­ot an Rettungskr­äften konnte nicht verhindern, dass am Dienstagmo­rgen in der Hüttlinger Straße in Wasseralfi­ngen zwei Frauen bei einem Brand ums Leben gekommen sind.
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Auch eine Dreivierte­lstunde nach der Alarmierun­g stieg noch Rauch aus dem Haus auf (Bild links). Mit der Drehleiter (Bild rechts) und mit schwerem Atemschutz war die Feuerwehr im Einsatz.
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