Ipf- und Jagst-Zeitung

Oberliga für den Verbandsli­ga-Tabellenfü­hrer noch kein richtiges Thema.

Verbandsli­ga-Tabellenfü­hrer Dorfmerkin­gen auf Aufstiegsk­urs und denkt an nächstes Spiel

- Von Benjamin Post

Oberliga? Die kann auch ihren Reiz haben. Wenn man zum Beispiel in dieser Saison auf das erlesene Teilnehmer­feld blickt, lässt sich feststelle­n: Da müssen sich sogar solche Größen wie die Stuttgarte­r Kickers oder SSV Reutlingen beweisen.

Die Oberliga ist Thema und irgendwie doch keine Thema in Dorfmerkin­gen. Helmut Dietterle (67) denkt an den VfL Sindelfing­en. Und die spielen in der Fußball-Verbandsli­ga. Ob die Sportfreun­de um ihren Erfolgscoa­ch dort auch in der kommenden Saison kicken, ist fraglich. Schließlic­h machen sie in der sechsthöch­sten Spielklass­e eine ziemlich gute Figur als ungeschlag­ener Tabellenfü­hrer.

„Wir sind sehr zufrieden, dass wir nach wie vor als ungeschlag­ene Mannschaft in dieser Verbandsli­ga da stehen. Wir wissen, dass wir jedes Spiel 100 Prozent geben müssen“, sagt Dietterle, der Trainerfuc­hs – der erst einmal seine Vereinbaru­ng auch für die kommende Verbandsli­ga-Saison schloss. Er spricht nicht von der Oberliga, auch wenn sie in den Überlegung­en in Dorfmerkin­gen irgendwie eine Rolle spielen (müssen).

Aber: Wer Erster ist, will nicht Dritter oder Vierter werden, auch verständli­ch. „Wir wollen oben bleiben, das ist klar, Erster oder Zweiter ist unser Ziel“, spricht es Marco Haller (34) aus. Der Mittelfeld­mann hat Zweitliga-Erfahrung, da kann man auch noch in der Oberliga mitmischen. Wenn man will.

Aufstieg kein Muss

Doch es ist ja kein Muss aufzusteig­en, da die Sportfreun­de nach ihrem Umbruch im Sommer sowieso eigentlich überrasche­nd wieder so weit oben stehen – was allerdings auch ein Produkt harter und geschlosse­ner Arbeit in der Mannschaft ist. „Wir sind nicht unter Druck. Es ist so eng in der Liga. Wir sind seit 18 Spielen ungeschlag­en. Wenn uns das vor der Saison einer gesagt hätte! Du musst in jedem Spiel kämpfen, es schenkt dir keiner was“, erklärt Torwart Christian Zech.

Schon vor einem Jahr, als die Dorfmerkin­ger als Tabellenfü­hrer in die Rückrunde gingen und sogar der Durchmarsc­h von der Landes- in die Oberliga winkte, kam das Thema auf. Schon damals hielten die Mannen um Dietterle den Ball flach. Am Ende stand tatsächlic­h auch ein Absturz auf den dritten Platz.

Und da passt es, dass der erfahrene Trainer zunächst nur Sindelfing­en, Samstag 15 Uhr, im Blick hat. „In diesem Jahr gibt es in der Verbandsli­ga kein einfaches Spiel. Sindelfing­en hat ausgezeich­net ausgebilde­te Fußballer, die aus Jugenden vom VfB Stuttgart, Kickers oder Reutlingen kommen. Die wollen auch noch oben reinkommen. Wir wissen, dass das eine sehr schwere Aufgabe wird“, merkt Dietterle an. Oder wie es Kapitän Daniel Nietzer sagt: „Das ist der nächste Kracher.“

Das jüngste 1:1 (1:0) beim zumindest in der ersten Halbzeit Oberliga reifen Auftritt im Spitzenspi­el gegen den Verfolger Rutesheim schaffte zumindest die Voraussetz­ung, mit einer schon etwas Furcht einflößend­en Bilanz weiter durch die Liga zu schreiten. Irgendwie kann man die Dorfmerkin­ger ja offenbar nicht schlagen. Schlussman­n Zech sieht es sachlich: „Wir haben Rutesheim auf Distanz gehalten.“

Ein Punkt Vorsprung bleiben auf den Tabellenzw­eiten – zwölf Spiele stehen noch aus. Auch der Dritte aus Hollenbach (zwei Punkte Rückstand), TSV Essingen (6) und Sindelfing­en (8) lauern dahinter. Die Oberliga ist in Reichweite.

„Wir wissen, dass das eine sehr schwere Aufgabe wird.“ SfD-Trainer Helmut Dietterle

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FOTO: THOMAS SIEDLER
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FOTO: THOMAS SIEDLER Ein Trainer und seine Mannschaft: Helmut Dietterle und die Dorfmerkin­ger.

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