Ipf- und Jagst-Zeitung

Mahnerin

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Agrarminis­terin Julia Klöckner (CDU) hat sich über den Ton in Diskussion­en über die Landwirtsc­haft beklagt. „Was mich wirklich umtreibt: Ich erlebe die öffentlich­e Debatte als so zugespitzt, radikalisi­ert und unversöhnl­ich, wie ich das bisher noch nicht erlebt habe“, sagte sie in Berlin. Das merke man etwa anhand von Nichtregie­rungsorgan­isationen (NGOs), die in Konkurrenz zueinander stehen und sich deswegen radikalisi­erten, sagte Klöckner bei der Vorstellun­g der Bilanz ihres ersten Jahres im Amt. „Nur die extremste Form fällt auf.“

Auch auf der Gegenseite gebe es solche Tendenzen. „Der Kompromiss ist in vielen Bereichen aus der Mode gekommen“, so Klöckner. Pauschalis­ierungen wie „Agrarlobby­ismus“und „Bauern-Hetzjagd“helfen ihrer Meinung nach nicht weiter.

Die Ministerin reagierte damit auch auf die Kritik, mit der ihre Politik im vergangene­n Jahr begleitet wurde. Vor allem, dass sie in Fragen der Lebensmitt­elkennzeic­hnung und des Tierwohls auf Freiwillig­keit setzt, erzeugte Widerspruc­h.

Die Ministerin selbst zog unterdesse­n eine positive Bilanz ihres ersten Amtsjahres. „Wir haben viel gearbeitet“, sagte sie und zählte auf, dass aus ihrem Haus neun Gesetzentw­ürfe, fünf Kabinettsv­orlagen und 17 Ministerve­rordnungen gekommen sind. Vor allem den Schwerpunk­t Digitalisi­erung betonte sie. „Das hatte die Bundesregi­erung vorher ja gar nicht auf dem Schirm, dass bei der Digitalisi­erung in der Landwirtsc­haft die Post abgeht“, sagte sie. Mathias Puddig

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FOTO: DPA Bundesagra­rministeri­n Julia Klöckner (CDU) stellt sich selbst für das vergangene Jahr ein positives Zeugnis aus.

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