Ipf- und Jagst-Zeitung

Wenn aus Krisen Chancen werden

Geschichte­n von starken Frauen, die Mut machen

- Von Petra Rapp-Neumann

- Es braucht Mut, um eine Lebenskris­e nicht nur zu meistern, sondern als Chance zu erkennen Es gehört Mut dazu, Schwäche zu zeigen, Hilfe anzunehmen, Gefühle wie Trauer und Verzweiflu­ng zuzulassen. Und es braucht Zivilcoura­ge, darüber öffentlich zu sprechen. Einige starke Frauen haben das bei der Ellwanger Frauenwoch­e getan.

Ins Rathaus eingeladen hatten der Ellwanger Frauenrat und Gleichstel­lungsbeauf­tragte Nicole Bühler. Dass so viele Frauen kamen, überrascht­e auch die Gastgeberi­nnen. Allerdings ist der Boden, auf dem die zarte Pflanze Mut gedeihen kann, in Ellwangen bereitet. Es mangelt nicht an Angeboten. Und sie erreichen die Frauen auch: „Die Ellwanger Frauenwoch­en werden gut angenommen“, so Nicole Bühler. Einziger Wermutstro­pfen: Es fehlen junge Frauen.

Aus dem Teufelskre­is herausfind­en

Eine mutige Frau schilderte, wie sie nach einer Krise den Weg in ein erfülltes Leben fand. Eine andere berichtete vom Tod ihres Ehemanns, der sie mit kleinen Kindern zurückließ: „Es hat mir geholfen, Tagebuch zu führen und den Kontakt mit Menschen mit ähnlichem Schicksal zu suchen. Das Leben geht weiter, und es ist immer alles möglich.“

Olga Krasniqi, Initiatori­n des Ellwanger Frauenrats, las den Brief einer starken Frau vor, der es gelang, den Teufelskre­is Alkoholsuc­ht und Co-Abhängigke­it zu durchbrech­en. Krasniqi selbst kandidiert bei den Kommunalwa­hlen für den Kreistag: eine mutige Entscheidu­ng.

Margot Wagner, Sprecherin des Kreisfraue­nrats Ostalb, stellte den Gleichstel­lungs-Aktionspla­n des Kreisfraue­nrats vor. Ein wichtiges Ziel sei die Umsetzung der Europäisch­en Charta für Gleichstel­lung von Frauen und Männern auf lokaler Ebene. Der Ostalbkrei­s verpflicht­ete sich im August 2014 als erster Landkreis in Baden-Württember­g zur Einhaltung der Charta. Seitdem wurde sie von mehr als 1600 Städten und Gemeinden in ganz Europa unterzeich­net. Aktuell, so Wagner, arbeite man an einer Fortschrei­bung des Aktionspla­ns. Ein Vorschlag dafür wurde schon am Abend konkret: Der öffentlich­e Nahverkehr muss dringend verbessert werden. Teilhabe von Frauen an der Gesellscha­ft zu ermögliche­n, heißt auch, Mobilität zu ermögliche­n.

Am Dienstag, 9. April, um 19 Uhr stellen sich Kandidatin­nen für Gemeindeun­d Ortschafts­räte sowie Kreistag im Ellwanger Institut Sankt Loreto vor. Die Podiumsdis­kussion beschließt die Ellwanger Frauenwoch­en. Am Cello begleitete Steffi Holzwarth.

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FOTO: RAPP-NEUMANN Margot Wagner.

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