Team schlägt Klasse
Starkes Drittliga-Schlusslicht VfR Aalen besiegt Zweitligakandidaten Karlsruher SC mit 3:0
Was für eine Leistung. Ein starkes Fußball-DrittligaSchlusslicht VfR Aalen besiegte den Zweitligakandidaten Karlsruher SC vor 10 470 Zuschauern im WildparkStadion verdient mit 3:0 (2:0) und schöpft neue Hoffnung im Abstiegskampf. „Wir haben eine herausragende, kämpferische Leistung geboten“, freute sich VfR-Trainer Rico Schmitt. Sein Gegenüber Alois Schwartz befand die Leistung des KSC als „scheiße“.
Schmitt baute seine Start-Elf wieder einmal um. Nicolas Sessa (Gelbsperre), Mart Ristl (verletzt) und Matthias Morys (Rückenprobleme) fielen aus. Doch die stattdessen spielten, die machten ihre Sache gut. Allen voran Johannes Bühler, der in die Elf rein rotierte. Nach zwei Halbchancen durch Luca Schnellbacher, ging das Schlusslicht tatsächlich im Wildpark in Führung.
Nach einem Freistoß von Sascha Traut stand Schnellbacher frei und traf unter die Latte 1:0 (13.). Die Belohnung für eine starke Anfangsphase und wahrlich nicht unverdient. Der KSC von der Form einer Spitzenmannschaft soweit entfernt wie Aalen vom Klassenerhalt.
Und die legten dann das 2:0 nach. Nach einer Flanke von Traut fälschte Andrist zur Mitte ab und Thomas Geyer nahm Maß und netzte ein (16.). „Wir wollen euch kämpfen sehen“, skandierten die Karlsruher Fans und Schwartz reagierte und brachte Burak Camoglu für Alexander Groiß. Dieser brachte dann tatsächlich etwas mehr Struktur ins Spiel der Heimelf.
Doch die große Gefahr für das Tor des VfR entstand dennoch nicht. Die dickste Chance zum Anschluss bot sich Marvin Wanitzek, dessen Schuss blockte VfR-Kapitän Clemens Schoppenhauer sehenswert zur Ecke.
Marc Lorenz hatte Wanitzek perfekt freigespielt. Dieser setzte dann auch nur kurze Zeit später einen Freistoß neben das Tor von VfRSchlussmann Daniel Bernhardt. Aalen blieb weiter griffig und durchaus durch einige Vorstöße in die Karlsruher Hälfte gefährlich. Wenn auch der KSC zum Ende der ersten Hälfte mehr Spielanteile hatte, blieb es beim verdienten 2:0 zur Pause. Die Spieler des Gastgebers ernteten Pfiffe von den zuletzt so erfolgsverwöhnten KSC-Fans.
Aalen lässt nicht nach
Auch in Durchgang zwei begann der VfR stark und ballsicher. Das Publikum wurde immer unruhiger. Aber Aalen ließ nicht nach, kämpfte und verteidigte mit Herz. Wie beispielsweise Patrick Funk, nachdem Damian Roßbach den Ball gefährlich zur Mitte brachte (57.). Funk wurde dafür von den Mitspielern gefeiert – ein echtes Team eben. Der KSC rannte an ohne die großen Möglichkeiten. Aalen lauerte, spielte aber die entscheidenden Bälle in die Spitze zu ungenau.
Dann der Schockmoment für den VfR: Nach einem ungestümen Einsteigen von Traut und Schoppenhauer gegen Marvin Pourie zeigte der Schiedsrichter auf den Punkt. Doch der gefoulte Top-Torjäger trat an und schoss den Ball flach und unplatziert und Bernhardt hatte das Leder sicher (72.). „Das war x-te Elfmeter, den wir verschossen haben“, ärgerte sich Schwartz.
Dann nahm sich Schnellbacher ein Herz und hämmerte den Ball aufs Tor. Uphoff ließ abprallen und Andrist nutzte den Patzer zum 3:0 (81.) aus. Manuel Stiefler brachte Bernhardt mit einem Kopfball noch einmal in Bedrängnis. Doch anders als bei Andrist konnte ein Verteidiger der Aalener klären.
„Endlich ein Sieg und endlich zu Null”, sagte Torben Rehfeldt und spricht damit allen VfR-Fans aus der Seele und Traut fügte hinzu: „Es war enorm wichtig, wenn man sich die anderen Ergebnisse anschaut.“Die Hoffnung lebt wieder, dank einer starken Teamleistung.
Karlsruher SC: Uphoff - Thiede, Gordon, Pisot, Roßbach, Groiß (24. Camoglu), Wanitzek, Stiefler, M. Lorenz, A. Fink (69. Sararer), Pourié.
Tore: 0:1 Schnellbacher (12.), 0:2 Geyer (15.), 0:3 Andrist (80.). Schiedsrichter: Lechner (Hornstorf). Zuschauer: 10470. Gelbe Karten: Wanitzek - Papadopoulos, Fennell, Bühler, Bernhardt.