Ein Marsmensch lässt Juventus träumen
Alles schaut auf Ronaldo – nicht nur wegen seiner Tore
(SID) - Cristiano Ronaldo konnte sich nach der unvergesslichen Europapokal-Nacht von Turin die Provokation einfach nicht verkneifen. Erst schmiss der Superstar von Juventus Turin ein völlig überfordertes Atlético Madrid per Dreierpack im Alleingang aus der Champions League, danach bekam der gegnerische Trainer Diego Simeone noch die saftige Replik auf seinen „Cojones“-Jubel. Nach dem 3:0 (1:0)Sieg im Achtelfinal-Rückspiel des Turniers sprach wieder einmal alles nur über Ronaldo.
„Das ist der Grund, warum Juventus mich gekauft hat – um in Spielen wie diesen zu helfen“, sagte der fünfmalige Weltfußballer nach der Partie. „Ich hatte eine magische Nacht angekündigt – und es wurde eine magische Nacht. Nicht wegen meiner Tore, sondern für das gesamte Team. Das ist die Mentalität von Champions“, sagte Ronaldo. Nach fünf Triumphen – vier mit Real Madrid und einen mit Manchester United – nimmt er nun Titel Nummer sechs ins Visier: „Unsere Reise ist noch nicht beendet.“Wenig bescheiden wie immer, aber in der Sache richtig. Nur schwer vorstellbar ist es, dass die Turiner nach 0:2-Rückstand aus dem Auswärtsspiel in Madrid ohne Ronaldo noch die Wende geschafft hätten. So hatte der Europameister, der vor seinem Elfer-Treffer zum entscheidenden 3:0 (86.) zweimal per Kopf (27./48.) erfolgreich gewesen war, einmal mehr die dicksten „Cojones“– im Spanischen ein derber Ausdruck für die Testikel des Mannes.
Und wie es so die Art des portugiesischen Paradiesvogels ist, musste er dies allen Anwesenden beweisen. Nach dem 3:0 ließ Ronaldo beim Jubel die Hüften wackeln und deutete unverkennbar in die Lendengegend, wie es Simeone nach dem 2:0Sieg der Madrilenen im AchtelfinalHinspiel getan hatte. „Er wird gesehen haben, wie ich das im Hinspiel gemacht habe. Und wie ich hat er versucht, seinen Charakter zu zeigen“, sagte Simeone.
Die italienische Presse jedenfalls überschlug sich mit in Lobpreisungen. „Der Sieg ist einem Marsmenschen mit dem Trikot Nummer 7 zu verdanken“, schrieb die „Gazzetta dello Sport“: „Für solche Abende landete er in Turin.“Und weitere sollen folgen – samt neuer Jubel-Gesten.