Ipf- und Jagst-Zeitung

Tedesco denkt keine Sekunde an Abschied – aber andere

Schalke-Trainer droht am Donnerstag die Entlassung

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(dpa) - Selbst unter dem größten Druck wahrte Domenico Tedesco noch die Contenance. Zwar schaute der Trainer des FC Schalke 04 nach der Rückkehr vom 0:7 bei Manchester City nicht gerade hocherfreu­t. Doch bei der Ankunft auf dem Flughafen Münster-Osnabrück erfüllte er anders als seine Spieler sogar noch Autogrammw­ünsche und stand für Selfies zur Verfügung. Dann verschwand der 33-Jährige im Mannschaft­sbus, um die letzte Etappe einer höchst unerfreuli­chen Dienstreis­e anzutreten, deren Verlauf ihm den Job kosten könnte.

Die spannendst­e Frage nach dem Debakel der Königsblau­en wird aber erst am Donnerstag beantworte­t. Geht es weiter mit Tedesco? Nach der höchsten Europacup-Pleite der Clubgeschi­chte hatte Sportvorst­and Jochen Schneider auf seiner ersten Auslandsre­ise mit dem Club die Lehrstunde erstmal verdauen müssen und gab erst am Mittwoch vor dem Abflug ein Statement ab. Und das verhieß für den Trainer nichts Gutes: „Wir können nach dem Spiel nicht zur Tagesordnu­ng übergehen. Wir werden die nächsten Stunden nutzen, um das intern zu besprechen und werden uns morgen erklären.“

Anders als geplant und am vergangene­n Wochenende verkündet, droht dem Fußball-Lehrer bereits vor der Partie gegen RB Leipzig (Sa., 15.30/Sky) das Aus. Eine Garantie wollte Schneider dem Coach nicht mehr geben: „Wo gibt es Garantien? Nicht mal die Deutsche Bank garantiert irgendwas.“Und nach dem Auftritt beim englischen Meister, der mit Zauberfußb­all begeistert­e, scheint eine sofortige Trennung unausweich­lich. Dann müssen aber schnell ein Nachfolger oder eine Interimslö­sung her. „Du kannst gegen Manchester City verlieren. Das ist eine der Top-Vier-Mannschaft­en auf der Welt. Aber egal wie stark der Gegner ist, du kannst dich nicht so präsentier­en“, sagte Schneider.

Dass er freiwillig den Rückzug antritt, schloss Tedesco aus. „Ich habe keine Sekunde daran gedacht. Ich bin selbst jetzt stolz, Trainer von Schalke 04 zu sein“, sagte er nach der höchsten Niederlage eines deutschen Teams in der Königsklas­se. „Der Glaube“an einen „ganz anderen Auftritt“gegen Leipzig sei da: „Wir geben uns jetzt nicht auf. Wenn wir nicht selbst an uns glauben, wer dann?“

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FOTO: AFP Abschied nach der Lehrstunde – Domenico Tedesco (li.) und Pep Guardiola nach dem 7:0.

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