Geflüchteten einen Platz geben
Kreisdiakonie beteiligt sich an „Platz für Asyl in Europa“- Stühle werden Teil einer Installation in Stuttgart.
AALEN – Der Kreisdiakonieverband Ostalbkreis beteiligt sich an der Kampagne des Diakonischen Werks „Platz für Asyl in Europa“. Mit möglichst vielen Stühlen soll dabei sichtbar gemacht werden, dass hierzulande und in Europa Platz ist für Menschen, die vor Krieg, Verfolgung und Elend fliehen. Jeder Stuhl aus dem Ostalbkreis wird Teil einer zentralen Installation, die am 15. Mai in Stuttgart eröffnet wird. Der Aalener Dekan Ralf Drescher sieht sie als Zeichen der Kirchen, die zur Europawahl Position beziehen und Farbe bekennen.
Dabei dürfen Arme nicht gegeneinander ausgespielt werden, macht seine Gmünder Kollegin Ursula Richter deutlich. Die Diakonie und die Kirche hätten schon immer zu denen gestanden, die bereits hier leben, aber in der Gesellschaft am Rande stehen oder sich abgehängt fühlen. Aber auch für Fremde, die Schutz suchten, müsse Platz sein. Denn der Schutz des Fremden und das Gastrecht seien schon in der Bibel heilig. Nun gehe es darum, sagt Drescher, das Recht auf Asyl zu bekräftigen in einer Zeit, in der es von manchen infrage gestellt werde.
Caspari: Jeder kann Verantwortung übernehmen
Hier könne jede und jeder selbst Verantwortung übernehmen, sagt die Geschäftsführerin des Kreisdiakonieverbandes, Sylvia Caspari. Denn jeder Asylstuhl zeige, wie groß das Engagement für Asyl in der Gesellschaft ist. Viele seien nicht einverstanden mit einer Politik der Abschottung und Ausgrenzung, seien vielmehr bereit, Fremde aufzunehmen. Christinnen und Christen machten sich stark für den Flüchtlingsschutz und für eine offene, demokratische Gesellschaft. Auch die beiden Dekane betonten, gerade die Fremden stünden im Mittelpunkt der Schutzbestimmungen Gottes, in ihnen sehe man Christus selbst gegenwärtig.
Caspari erinnerte weiter daran, dass Asylsteine und Asylkreuze in Süddeutschland eine lange Tradition haben. Sie könnten die Brücke zur Situation der Asylsuchenden heute sein. Denn auch hier gelte der zentrale Gedanke der Asylsteine als Zufluchtsort. Sie stünden dafür, dass Menschen das Recht haben, vor Verfolgung und Willkür Schutz zu suchen und zu finden.
Kampagne im Ostalbkreis gut angelaufen
Im Ostalbkreis ist die Kampagne nach den Worten von Sylvia Caspari und Lisa Macho vom Fachbereich Diakonische Flüchtlingsarbeit und Projekt WilliS – Willkommen in Schwäbisch Gmünd – bereits gut angelaufen. 700 Stühle will die Ostalb in der Landeshauptstadt beisteuern und dafür sind bereits zahlreiche Gruppierungen und Organisationen aktiv, vom Blindenheim, dem Ehrenamtsstammtisch und dem Berufsausbildungswerk in Gmünd über das Familiencafé im Stadtteil Ost in Aalen, die Cafés International in Aalen und Ellwangen bis zur Sozialund Verfahrensberatung in der LEA und dem Freundeskreis Asyl in Ellwangen, außerdem zahlreiche Kirchengemeinden und ihre Konfirmandengruppen.
Zur Eröffnung der Installation in Stuttgart am 15. Mai werden Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Kirche und Gesellschaft eingeladen, darunter die Kandidatinnen und Kandidaten zur Europawahl.
Rechtzeitig zum Weltflüchtlingstag am 20. Juni gehen die Stühle zurück in die Herkunftsorte und können dort mit einer regionalen Aktion verbunden werden.