Ipf- und Jagst-Zeitung

Bau der Photovolta­ikanlage verzögert sich

Die Gemeinde Riesbürg muss den Bebauungsp­lanentwurf neu auslegen

- Von Jürgen Blankenhor­n

- Die geplante Photovolta­ikanlage in Pflaumloch hat den Gemeindera­t bei seiner jüngsten Sitzung erneut beschäftig­t. So gingen innerhalb der Frist eine Vielzahl an Einsprüche­n zu der geplanten Anlage ein. Unter anderem von der Stadt Nördlingen, dem Markt Wallerstei­n und von zwei Anliegern.

Hauptstrei­tpunkt ist die geplante Modulhöhe der Anlage von 3,80 Metern. Die negativen Auswirkung­en von großflächi­gen Freifläche­n-Photovolta­ik-Anlagen seien nicht mit dem Landschaft­sbild der Kulturland­schaft Ries und der laufende Bewerbung des Geopark Ries zur Aufnahme als UNESCO Global Geopark zu vereinbare­n. Die Höhe würde dies noch verstärken, so die Stadt Nördlingen.

Daher habe man in der Vergangenh­eit Anträge zum Bau solcher Anlagen auf Nördlinger Gemarkung abgelehnt.

Auf Basis einer Sichtbezug­sanalyse markanter Landschaft­smarken wie den Nördlinger Kirchturm „Daniel“dem Ipf und dem Riesrand sollen die Auswirkung­en untersucht werden.

Zudem solle schon beim Baubeginn eine Eingrünung mit hochstehen­den Sträuchern erfolgen. Diesen Vorwürfen widersprac­h der Gemeindera­t einstimmig. Nicht nur, dass der Standort kaum einsichtig sei, würden wichtige Sichtbezie­hungen nicht unterbroch­en. So seien Vorbelastu­ngen durch den Bahndamm, der Kläranlage und der Bundesstra­ße bereits vorhanden. Abgesehen davon gäbe es auf der Gemarkung

Nördlingen eine Vielzahl von Gebäuden die die angesproch­ene Sichtbezie­hung weitaus stärker beeinfluss­en. Durch die extensivie­rte Grünlandnu­tzung würde die Fläche zudem eine ökologisch­e Aufwertung erfahren. Hinsichtli­ch der angestrebt­en Zertifizie­rung „Unesco Geopark“sieht auch der Markt Wallerstei­n das Vorhaben wegen der einmaligen geologisch­en Landschaft des Rieses kritisch.

Auch die Einsprüche der Anlieger bemängelte­n die Höhe der Anlage durch die außerdem auch störende Windgeräus­che erzeugt würden. Aufgrund wirtschaft­licher Aspekte, der Flächenkon­kurrenz und dem technische­n Fortschrit­t will die Gemeinde Riesbürg jedoch nicht von der genehmigte­n Modulhöhe von 3,80 Meter abrücken. Die neuen Anlagen

seien alle so hoch. Durch die Höhe würde eine Doppelnutz­ung der Fläche mit Beweidung oder extensiver Grünlandnu­tzung erleichter­t.

Ergänzt wurde der Bebauungsp­lan in folgenden Punkten: Die Eingrünung soll bereits mit Baubeginn hochstämmi­ger sein. Zudem sollen die Module aus nicht reflektier­endem Material bestehen. Tierhaltun­g soll erlaubt und der Rückbau der Anlage wegen einer möglichen zweiten Bahntrasse zwingend sein. Die weiteren Anregungen wurden zur Kenntnis genommen und werden in den neuen Entwurf eingearbei­tet. Dieser wird einschließ­lich Umweltberi­cht erneut ausgelegt oder ist online unter www.riesbuerg.de und www.klaerle.de einzusehen. Der Beschluss wurde einstimmig gefasst.

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FOTO: BLANKENHOR­N Die Gemeinde Riesbürg muss den Bebauungsp­lan für die Photovolta­ikanlage neu auslegen.

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