Bau der Photovoltaikanlage verzögert sich
Die Gemeinde Riesbürg muss den Bebauungsplanentwurf neu auslegen
- Die geplante Photovoltaikanlage in Pflaumloch hat den Gemeinderat bei seiner jüngsten Sitzung erneut beschäftigt. So gingen innerhalb der Frist eine Vielzahl an Einsprüchen zu der geplanten Anlage ein. Unter anderem von der Stadt Nördlingen, dem Markt Wallerstein und von zwei Anliegern.
Hauptstreitpunkt ist die geplante Modulhöhe der Anlage von 3,80 Metern. Die negativen Auswirkungen von großflächigen Freiflächen-Photovoltaik-Anlagen seien nicht mit dem Landschaftsbild der Kulturlandschaft Ries und der laufende Bewerbung des Geopark Ries zur Aufnahme als UNESCO Global Geopark zu vereinbaren. Die Höhe würde dies noch verstärken, so die Stadt Nördlingen.
Daher habe man in der Vergangenheit Anträge zum Bau solcher Anlagen auf Nördlinger Gemarkung abgelehnt.
Auf Basis einer Sichtbezugsanalyse markanter Landschaftsmarken wie den Nördlinger Kirchturm „Daniel“dem Ipf und dem Riesrand sollen die Auswirkungen untersucht werden.
Zudem solle schon beim Baubeginn eine Eingrünung mit hochstehenden Sträuchern erfolgen. Diesen Vorwürfen widersprach der Gemeinderat einstimmig. Nicht nur, dass der Standort kaum einsichtig sei, würden wichtige Sichtbeziehungen nicht unterbrochen. So seien Vorbelastungen durch den Bahndamm, der Kläranlage und der Bundesstraße bereits vorhanden. Abgesehen davon gäbe es auf der Gemarkung
Nördlingen eine Vielzahl von Gebäuden die die angesprochene Sichtbeziehung weitaus stärker beeinflussen. Durch die extensivierte Grünlandnutzung würde die Fläche zudem eine ökologische Aufwertung erfahren. Hinsichtlich der angestrebten Zertifizierung „Unesco Geopark“sieht auch der Markt Wallerstein das Vorhaben wegen der einmaligen geologischen Landschaft des Rieses kritisch.
Auch die Einsprüche der Anlieger bemängelten die Höhe der Anlage durch die außerdem auch störende Windgeräusche erzeugt würden. Aufgrund wirtschaftlicher Aspekte, der Flächenkonkurrenz und dem technischen Fortschritt will die Gemeinde Riesbürg jedoch nicht von der genehmigten Modulhöhe von 3,80 Meter abrücken. Die neuen Anlagen
seien alle so hoch. Durch die Höhe würde eine Doppelnutzung der Fläche mit Beweidung oder extensiver Grünlandnutzung erleichtert.
Ergänzt wurde der Bebauungsplan in folgenden Punkten: Die Eingrünung soll bereits mit Baubeginn hochstämmiger sein. Zudem sollen die Module aus nicht reflektierendem Material bestehen. Tierhaltung soll erlaubt und der Rückbau der Anlage wegen einer möglichen zweiten Bahntrasse zwingend sein. Die weiteren Anregungen wurden zur Kenntnis genommen und werden in den neuen Entwurf eingearbeitet. Dieser wird einschließlich Umweltbericht erneut ausgelegt oder ist online unter www.riesbuerg.de und www.klaerle.de einzusehen. Der Beschluss wurde einstimmig gefasst.