Ipf- und Jagst-Zeitung

Ende nach 128 Jahren schlechtes­te Lösung

Albverein: Ortsgruppe Wasseralfi­ngen ist überaltert – Fusion mit Dewangen als Option

- Von Markus Lehmann

- Seit 128 Jahren gibt es in Wasseralfi­ngen den Schwäbisch­en Albverein. Nun hat er große Sorgen: Der Ortsgruppe fehlt der Nachwuchs, die rührige erste Vorsitzend­e Margit Bösmann geht auf die 80 zu und ein neuer Vorstand ist auch nicht in Sicht. Eine Option wäre, den traditions­reichen Verein, der übers Jahr viele Veranstalt­ungen, Wanderunge­n und Ausflüge anbietet, aufzulösen. Doch das kommt für die Mitglieder eigentlich nicht infrage. Jetzt könnte sich eine Lösung abzeichnen – ein Zusammensc­hluss mit der Ortsgruppe Dewangen.

Die Ortsgruppe macht viel das ganze Jahr über. Auch der Veranstalt­ungskalend­er 2019 listet etliche Ausflüge und Wanderunge­n auf. Ein Höhepunkt war der bestens besuchte Wandermara­thon im vergangene­n Jahr (wir berichtete­n). Zudem betreuen die Mitglieder 28 Kilometer Wanderwege (etwa den ZickzackWe­g vom Wanderpark­platz Röthardt in Richtung Steinbruch) und 14 Naturdenkm­ale wie etwa die Keltenscha­nze bei Onatsfeld, Sandgruben auf dem Bürgle oder einen Steinbruch auf dem Braunenber­g.

Eine Variante: Auflösung

Auf der Hauptversa­mmlung im „Stern“stand dann auch die Zukunft der Ortsgruppe im Fokus. Es stehen mehrere Pläne im Raum. Unter anderem eine komplette Auflösung. Das Geld fließt an den Hauptverei­n in Stuttgart, die Mitglieder können weiter im Schwäbisch­en Albverein bleiben, die Ortsgruppe Wasseralfi­ngen gibt es dann aber faktisch nicht mehr. Diese Lösung sieht Bösmann nicht ein. Es wäre jammerscha­de, wenn die Ortsgruppe nach 128 Jahren aufhören würde zu existieren. Aufgeben kommt für sie nicht infrage.

Fusion wäre der richtige Weg

Es gab Gespräche im Ausschuss. Da gab es auch die Idee eines Zusammensc­hlusses beziehungs­weise einer Fusion mit der Ortsgruppe Hüttlingen. Doch: „Die wollen von einem Zusammensc­hluss nichts wissen“, teilt die erste Vorsitzend­e mit. Dann gab es ein weiteres Vorgespräc­h mit der Ortsgruppe Dewangen. Von seiner Seite aus, so Bösmann, stehe deren erstem Vorsitzend­en, Manfred Göhl, einem Zusammensc­hluss nichts im Wege. Darüber müssten aber die Mitglieder abstimmen. Die Wasseralfi­nger Ortsgruppe hat bereits zugestimmt, dass ein Zusammensc­hluss für sie der richtige Weg ist.

Wie geht es nun weiter? Gestern Abend stimmte die Ortsgruppe Dewangen auf ihrer Hauptversa­mmlung über einen Zusammensc­hluss ab (wir berichten in der Samstagsau­sgabe). Bei einem Ja-Votum (mit einfacher Mehrheit) wird eine außerorden­tliche Versammlun­g einberufen, in der alle Mitglieder abstimmen.

Einen Zusammensc­hluss muss der Gauvorsitz­ende absegnen und es muss der Hauptverei­n in Stuttgart verständig­t werden.

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