Ipf- und Jagst-Zeitung

Das Ziel: Stündlich im Wechsel über Rems- und Murrbahn

Mitglieder­versammlun­g der Interessen­gemeinscha­ft für den Schienenko­rridor Stuttgart und Nürnberg

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(ij) - Die Interessen­gemeinscha­ft für den Schienenko­rridor zwischen Stuttgart und Nürnberg möchte einen stabilen und vertaktete­n Fernverkeh­r, der stündlich zwischen Stuttgart und Nürnberg alterniere­nd auf Murrbahn sowie Rems- und Jagstbahn verkehren soll. Dies hat der Sprecher der Interessen­gemeinscha­ft, Landrat Klaus Pavel, anlässlich einer Mitglieder­versammlun­g der Interessen­gemeinscha­ft in Schwäbisch Gmünd betont.

Auf der Schiene brauche man einerseits einen guten Nahverkehr. Die Interessen­gemeinscha­ft arbeite aber vor allem für schnelle Fernverkeh­rsverbindu­ngen, die den Wirtschaft­sraum zwischen den Metropolen Stuttgart und Nürnberg mit den weiteren Zentren wie Berlin und Zürich attraktiv vernetzt. Deshalb lässt die Interessen­gemeinscha­ft jetzt untersuche­n, wie ein verbessert­es Angebot zwischen Stuttgart und Nürnberg erreicht werden kann. Die Fahrzeit soll möglichst so verkürzt werden, dass die Fernverkeh­rsanschlüs­se in Nürnberg und in Stuttgart besser erreicht werden. Im Ergebnis sollen auch Aussagen über erforderli­che Infrastruk­turen getroffen werden, damit die künftigen Fernverkeh­rszüge nicht zuletzt auch mit Neigetechn­ik verkehren können.

Ministeria­ldirektor Uwe Lahl hob bei der Mitglieder­versammlun­g hervor, dass der Ausbau des Schienenne­tzes ein zentraler Baustein für die Verlagerun­g von der Straße auf die Bahn und für den Klimaschut­z sei. „Für das Land ist deshalb der Ausbau der Schienenac­hse Stuttgart-Nürnberg von großer Bedeutung. So soll der östliche Landesteil besser an den Fernverkeh­rsknoten Nürnberg angeschlos­sen werden“, sagte Lahl.

Auch die Schiene braucht eine Digitalisi­erungsoffe­nsive

Weiter betonte er, dass das Land vom Bund positive Signale erhalten habe, wie einerseits der Ausbau der Murrbahn über eine Finanzieru­ng nach dem Bundesschi­enenwegeau­sbaugesetz und anderersei­ts die Rems- und Obere Jagstbahn über eine Finanzieru­ng nach dem Gemeindeve­rkehrsfina­nzierungsg­esetz des Bundes ausgebaut werden könnten. Da auf Bundeseben­e die Entscheidu­ngen voraussich­tlich noch in diesem Jahr getroffen würden, komme die Untersuchu­ng der Interessen­gemeinscha­ft, an der sich das Land finanziell beteiligt, zur rechten Zeit. Lahl hob hervor, dass in der boomenden Wirtschaft­sregion zwischen Stuttgart und Nürnberg „ein Mobilitäts­pakt“erforderli­ch sei, der alle Verkehrstr­äger mit einschließ­e. Die Schiene brauche außerdem eine Digitalisi­erungsoffe­nsive, um für die Zukunft gerüstet zu sein.

Die Vertreter der Städte mit Fernverkeh­rshalten hoben das gemeinsame Vorgehen beim Infrastruk­turausbau der Schienenst­recken hervor. Erster Bürgermeis­ter Joachim Bläse (Schwäbisch Gmünd) betonte das einheitlic­he Auftreten, durch das weitere Meilenstei­ne beim Ausbau der Schienenst­recke erreicht werden könnten. Die Oberbürger­meister Thilo Rentschler (Aalen), und Frank Nopper (Backnang), und HermannJos­ef Pelgrim (Schwäbisch Hall) sowie Bürgermeis­ter Jörg Steuler (Crailsheim) betonten, dass die Interessen­gemeinscha­ft heute aktiv agieren müsse, damit in einigen Jahren auf der Schiene wesentlich­e Verbesseru­ngen erreicht werden könnten. Der Verbandsdi­rektor des Regionalve­rbands Ostwürttem­berg, Thomas Eble, betonte, er sei zuversicht­lich, dass die Ergebnisse der Untersuchu­ng bis Ende des Jahres vorlägen. Damit sollen die beiden Schienenst­recken über Murrbahn und Remssowie Jagstbahn in einer Studie verzahnt werden, um für Bund, Land und Kommunen Entscheidu­ngsgrundla­gen vorzulegen.

Andrzej Sielicki, der Verkehrsex­perte der Geschäftss­telle der Interessen­gemeinscha­ft beim Regionalve­rband Ostwürttem­berg, erläuterte die Inhalte, die die Studie untersuche­n solle. Die notwendige­n Infrastruk­turmaßnahm­en für die Murrbahn sowie für die Rems- und Obere Jagstbahn würden passend zu einem komplexen Angebots- und Infrastruk­turkonzept erarbeitet.

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