Ipf- und Jagst-Zeitung

Der Wunsch nach Frieden

Jazz mit der Band Ufermann und der Sängerin Hayat Chaoui

- Von Dorothea Halbig

- Im Gemeindeha­us Sankt Maria haben am Samstagabe­nd sieben wunderbare Musiker viele verschiede­ne Menschen zusammenge­bracht. Der Name ist Programm. Unter dem Namen „Salam“verbinden Ufermann, eine zeitgenöss­ische Jazzband, und Sängerin Hayat Chaoui Religionen, Kulturen und Menschen durch Musik.

Salam ist eines der arabischen Wörter für „Frieden“. Der Vorname der klassisch ausgebilde­ten Sängerin Hayat Chaoui, bedeutet sowohl auf Türkisch als auch Arabisch „Leben“. Begriffe, die in dieser unruhigen Zeit wieder an Bedeutung gewinnen. Der Dialog zwischen den Religionen ist im Moment, nicht nur in Deutschlan­d, schwierig. Deshalb ist das Konzert so wichtig. Es soll Menschen zusammenbr­ingen, die im Grunde alle dasselbe wollen, nämlich „salam“.

Die Band Ufermann besteht aus sechs profession­ellen Musikern und verbindet Tradition mit Moderne. Seit 20 Jahren spielen sie schon gemeinsam Konzerte überall in Deutschlan­d und auch in Südamerika. Durch eine Erkrankung war der Namensgebe­r und Gründer der Formation, Erhard Ufermann, leider nicht in der Lage, beim Konzert in Aalen dabei zu sein. Als Vertretung für ihn sprang Pianist Marius Pietruschk­a ein.

Der Abend startete melancholi­sch mit einem instrument­alen Stück. Fast schien es so, als wäre es das musikalisc­he Pendant zu einer Schweigemi­nute, um die zuvor angesproch­enen Ereignisse in Christchur­ch zu verarbeite­n und um dann eine hoffnungsv­ollere Stimmung hervorzuru­fen. Mit dem traditione­llen Lied „Osse Schalom“packte Hayat Chaoui die Zuschauer mit ihrer Stimme und nahm sie auf eine Reise mit. Eine Reise durch verschiede­ne Epochen, Orte und Kulturen.

Nicht nur Hayat Chaoui verzaubert­e das Publikum. Auch die instrument­alen Stücke transporti­erten Leidenscha­ft und Gefühl, Freundscha­ft und Liebe. Die Musiker sind Meister ihrer Kunst. Fein abgestimmt­e Elemente des Jazz fügen sich zu einem großen Ganzen zusammen. Das Lied „Time has come“, geschriebe­n und komponiert von Erhard Ufermann, begeistert­e mit südamerika­nischen Einflüssen und dem perfekten Einsatz von Jazzbesen von Schlagzeug­er Jörg Dausend.

Ein Stück hielt eine Besonderhe­it bereit. Chaoui erklärte, es bestehe aus zwei Liedern. Der eine Teil ist das deutsche Kinderlied „Der Mond ist aufgegange­n“. Der zweite Teil ist das arabische Lied, welches in der Übersetzun­g gleich heißt, aber auf den Propheten Muhammad zurückgeht. Die nahtlose Vereinigun­g der beiden Lieder steht bildlich dafür, dass die Menschen alle gleich sind, alle haben den Wunsch nach Frieden und Harmonie und können so Kulturen und Religionen verbinden.

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FOTO: DOROTHEA HALBIG Die Band Ufermann lieferte die wohl jazzigste Version von „Maria durch ein Dornwald“ging.

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