Der Wunsch nach Frieden
Jazz mit der Band Ufermann und der Sängerin Hayat Chaoui
- Im Gemeindehaus Sankt Maria haben am Samstagabend sieben wunderbare Musiker viele verschiedene Menschen zusammengebracht. Der Name ist Programm. Unter dem Namen „Salam“verbinden Ufermann, eine zeitgenössische Jazzband, und Sängerin Hayat Chaoui Religionen, Kulturen und Menschen durch Musik.
Salam ist eines der arabischen Wörter für „Frieden“. Der Vorname der klassisch ausgebildeten Sängerin Hayat Chaoui, bedeutet sowohl auf Türkisch als auch Arabisch „Leben“. Begriffe, die in dieser unruhigen Zeit wieder an Bedeutung gewinnen. Der Dialog zwischen den Religionen ist im Moment, nicht nur in Deutschland, schwierig. Deshalb ist das Konzert so wichtig. Es soll Menschen zusammenbringen, die im Grunde alle dasselbe wollen, nämlich „salam“.
Die Band Ufermann besteht aus sechs professionellen Musikern und verbindet Tradition mit Moderne. Seit 20 Jahren spielen sie schon gemeinsam Konzerte überall in Deutschland und auch in Südamerika. Durch eine Erkrankung war der Namensgeber und Gründer der Formation, Erhard Ufermann, leider nicht in der Lage, beim Konzert in Aalen dabei zu sein. Als Vertretung für ihn sprang Pianist Marius Pietruschka ein.
Der Abend startete melancholisch mit einem instrumentalen Stück. Fast schien es so, als wäre es das musikalische Pendant zu einer Schweigeminute, um die zuvor angesprochenen Ereignisse in Christchurch zu verarbeiten und um dann eine hoffnungsvollere Stimmung hervorzurufen. Mit dem traditionellen Lied „Osse Schalom“packte Hayat Chaoui die Zuschauer mit ihrer Stimme und nahm sie auf eine Reise mit. Eine Reise durch verschiedene Epochen, Orte und Kulturen.
Nicht nur Hayat Chaoui verzauberte das Publikum. Auch die instrumentalen Stücke transportierten Leidenschaft und Gefühl, Freundschaft und Liebe. Die Musiker sind Meister ihrer Kunst. Fein abgestimmte Elemente des Jazz fügen sich zu einem großen Ganzen zusammen. Das Lied „Time has come“, geschrieben und komponiert von Erhard Ufermann, begeisterte mit südamerikanischen Einflüssen und dem perfekten Einsatz von Jazzbesen von Schlagzeuger Jörg Dausend.
Ein Stück hielt eine Besonderheit bereit. Chaoui erklärte, es bestehe aus zwei Liedern. Der eine Teil ist das deutsche Kinderlied „Der Mond ist aufgegangen“. Der zweite Teil ist das arabische Lied, welches in der Übersetzung gleich heißt, aber auf den Propheten Muhammad zurückgeht. Die nahtlose Vereinigung der beiden Lieder steht bildlich dafür, dass die Menschen alle gleich sind, alle haben den Wunsch nach Frieden und Harmonie und können so Kulturen und Religionen verbinden.