Kretschmann gerät ins Schwimmen
„Ich habe in der Donau schwimmen gelernt“– mit diesem Satz hat der grüne Ministerpräsident Winfried Kretschmann die Schwimmverbände gegen sich aufgebracht. Sie werfen dem 70-Jährigen Arroganz vor, weil er das Bädersterben verharmlose. Das Sigmaringer Donaufreibad (Foto: Archiv Dannegger), unweit von Kretschmanns Wohnort Laiz, wurde bereits vor Jahrzehnten durch ein Freibad ersetzt. Aktuell hat es geschlossen. Es wird saniert.
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STUTTGART (lsw) - Nach konfliktreichen Monaten hat die grün-schwarze Regierung von Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) im Landtag Einigkeit demonstriert und Angriffe der Opposition abgewehrt.
Die FDP hatte am Mittwoch die Debatte im Parlament beantragt mit dem Titel: „Von der Komplementärkoalition zur Blockadekoalition – wie bei der grün-schwarzen Landesregierung die Zukunft auf der Strecke bleibt.“Aus den Koalitionspartnern sei jetzt eine Konfliktkoalition geworden, meinte FDPFraktionschef Hans-Ulrich Rülke.
SPD-Fraktionschef Andreas Stoch mahnte, Grüne und CDU fänden wegen gegensätzlicher Ideologien in vielen Bereichen nicht zusammen. So streite die Koalition in der Bildung um die Ganztagsbetreuung und eine bessere Vergütung für Schulleiter. Und auch gegen die Wohnraumnot tue sie deutlich zu wenig. „Man gibt sich die Hand, um zum Armdrücken anzusetzen.“Auch AfD-Landtagsfraktionschef
80-Jähriger gesteht fünf Banküberfälle in zehn Jahren
WALDKIRCH (lsw) - Ein 80 Jahre alter und Anfang Mai in Balingen (Zollernalbkreis) auf frischer Tat ertappter Bankräuber hat nach seiner Festnahme auch den Überfall auf eine Sparkasse in Waldkirch bei Freiburg gestanden. Bei dieser Tat am 11. April war der damals unbekannte Mann ohne Beute geflüchtet, wie die Polizei am Donnerstag mitteilte. Genau drei Wochen später, am 2. Mai, überfiel er die Sparkasse im rund 100 Kilometer entfernten Balingen. Beim Verlassen der Bank wurde er von der Polizei überwältigt und sitzt seither in Untersuchungshaft. Dem Rentner werden nun insgesamt fünf Banküberfälle zur Last gelegt.
Besitzer lässt Rottweiler nach Attacke einschläfern
MESSKIRCH (lsw) - Nach der Attacke eines Hundes auf eine Mutter und ihre zwei Kinder in Meßkirch (Kreis Sigmaringen) ist das Tier eingeschläfert worden. Das teilte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Hechingen am Donnerstag mit. Der Halter des fünf Monate alten Rottweilers habe sich dazu entschieden. Die Mutter wurde nach dem Angriff auf dem Gehweg in eine Klinik gebracht. Der einjährige Sohn erlitt blutende Verletzungen am Kopf, der ältere Prellungen und Blutergüsse. Gegen den Hundehalter wird wegen fahrlässiger Körperverletzung ermittelt. Rottweiler fallen nicht unter die Kampfhundeverordnung.
Ludwigsburg will ohne Fahrverbote auskommen
LUDWIGSBURG (lsw) - Das Regierungspräsidium (RP) Stuttgart hält Fahrverbote für Dieselfahrzeuge in Ludwigsburg aktuell nicht für erforderlich. Aus Sicht der Behörde gibt es andere – „gleich geeignete, aber mildere Mittel“um Schadstoffe zu reduzieren, wie eine Sprecherin der Behörde am Donnerstag mitteilte. Die Stadt setzt auf die schnelle Verbesserung des öffentlichen Personennahverkehrs, Tempolimits, den Ausbau der Radinfrastruktur sowie die Digitalisierung der Verkehrsleitsysteme und Elektromobilität. Bernd Gögel sagte, es nutze nichts, nur einen beliebten Trainer zu haben, meinte er mit Blick auf Regierungschef Kretschmann.
Der räumte ein, es habe zwischen Weihnachten und Ostern eine „Durststrecke“in der Koalition gegeben. Entscheidend sei aber, dass Blockaden aufgelöst würden – und das geschehe gerade. Der FDP hielt er vor, sich nach der Landtagswahl nicht auf ernsthafte Koalitionsgespräche eingelassen zu haben. „Dann kann man sich nett in der Opposition einrichten und starke Sprüche von sich geben.“Er verwies auf die hohen Zustimmungswerte in der Bevölkerung. In einer InfratestUmfrage vom März hatten zwei Drittel der Bürger angegeben, mit der Regierung zufrieden zu sein.
Regierungsvize Thomas Strobl (CDU) meinte: „Es flutscht wie beim Brezelbacken in dieser Koalition.“Er verwies auf die Forstreform, die Reform der Landesbauordnung und auf Eckpunkte für ein neues Klimaschutzgesetz.
Wechsel im Stuttgarter Netz soll Schienenverkehr stärken
STUTTGART (lsw) - Mit dem Betreiberwechsel im Stuttgarter Schienennahverkehr können bald wesentlich mehr Fahrgäste die Regionalzüge in der Region nutzen. Das teilte Verkehrsminister Winfried Hermann am Donnerstag mit. „Etwa 30 Prozent mehr Angebote wird es in den nächsten Jahren geben“, sagte der Grünen-Politiker. Vom 9. Juni 2019 an übernehmen die privaten Bahnunternehmen Abellio und Go-Ahead den RegionalzugBetrieb auf den durch Stuttgart führenden Bahnstrecken von der Bahntochter DB Regio. Der Wechsel werde Verbesserungen bei den Takten und den Zugkapazitäten mit sich bringen, sagte Hermann.
Anklage gegen elften Beschuldigten
FREIBURG (lsw) - Im Fall der Gruppenvergewaltigung in Freiburg hat die Staatsanwaltschaft Anklage gegen den elften Tatverdächtigen erhoben. Dem 21 Jahre alten Mann aus Syrien werde Vergewaltigung und unterlassene Hilfeleistung vorgeworfen, teilte die Behörde am Donnerstag mit. Die Jugendkammer des Landgerichts Freiburg müsse nun entscheiden, ob und wann es zum Prozess komme. Der Mann war Anfang April verhaftet worden.
Arbeiten auf Rheintalbahn nördlich von Rastatt laufen
RASTATT (lsw) - Trotz der Unterbrechung beim Bau des Bahntunnels in Rastatt geht der Ausbau der Rheintalbahn-Neubaustrecke voran. Im Abschnitt nördlich der Stadt läuft aktuell der Bau der Schallschutzwände und Oberleitungsmasten. Im August 2017 waren Wasser, Sand und Kies in den gerade fertigen Tunnelabschnitt gesickert, der die bestehende Trasse der Rheintalbahn unterquert. Sieben Wochen lang konnte keiner der sonst täglich rund 300 Züge fahren.