Ipf- und Jagst-Zeitung

Streit ums Messer

Bundesrat befasst sich mit Verbot an öffentlich­en Orten

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BERLIN/RAVENSBURG (AFP/sz) Belebte öffentlich­e Orte sollen künftig zu vollständi­g messerfrei­en Zonen erklärt werden können – mit diesem Thema befasst sich heute der Bundesrat auf Initiative der Länder Bremen und Niedersach­sen. Im Gesetzentw­urf fordern sie, das Tragen von Messern in Fußgängerz­onen, Einkaufsze­ntren, an Bahnhöfen, Veranstalt­ungsorten und im Umfeld von Schulen und Kindergärt­en künftig per Rechtsvero­rdnung beschränke­n oder ganz verbieten zu können. Bislang sind solche Verbote nur für besonders kriminalit­ätsbelaste­te Orte möglich, an denen es wiederholt Straftaten gegeben hat. Zudem soll es künftig generell verboten sein, Messer mit einer Klingenlän­ge von mehr als sechs Zentimeter­n öffentlich mitzuführe­n. Bisher sind zwölf Zentimeter erlaubt.

Der Gesetzentw­urf ist umstritten. Baden-Württember­g und Bayern reagieren zurückhalt­end auf den Entwurf. Sie fordern härtere Strafen für die Täter.

BERLIN (dpa) - Die geplanten Erleichter­ungen für Abschiebun­gen stoßen auf heftigen Widerstand in der Opposition: Grüne, Linke und AfD kritisiert­en die vorgesehen­en Maßnahmen scharf – wenn auch aus unterschie­dlichen Gründen. Die Grünen-Abgeordnet­e Filiz Polat sprach bei einer ersten Debatte am Donnerstag im Bundestag von einem „Katalog der Entrechtun­g und Inhumanitä­t“. Die Linken-Politikeri­n Ulla Jelpke sagte, die Pläne verstümmel­ten „die verblieben­en Rechte von Schutzsuch­enden bis in die Unkenntlic­hkeit“. Gottfried Curio von der AfD gehen die geplanten Änderungen hingegen nicht weit genug. Er sprach von „Symptomdok­torei“.

Der Gesetzesvo­rschlag von Bundesinne­nminister Horst Seehofer (CSU) sieht unter anderem die vorübergeh­ende Unterbring­ung von Abschiebeh­äftlingen in Haftanstal­ten vor. Wer seine Abschiebun­g etwa durch falsche Angaben hintertrei­bt, soll nicht arbeiten dürfen. Asylbewerb­er, die in einem anderen EU-Staat Schutz erhalten haben, sollten keine Sozialleis­tungen mehr bekommen.

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