Wie im Flug
An dieser Stelle wurde schon häufiger über den Flughafen Berlin geschrieben. Nein, nicht Tegel, sondern BER, den neuen. BER ist mittlerweile ein Synonym für gescheiterte Großprojekte in Deutschland. Nicht einmal die Älteren können sich erinnern, wann mit dem Bau begonnen wurde. Einer will wissen, dass damals das Rauchen im Flieger noch erlaubt war. Eine behauptet, die Idee stamme von Ernst Reuter. Ahnungslose reden sogar von Walter Ulbricht, dabei hatte der schlimme Flugangst. Außerdem wäre das Ding dann längst fertig: Drei,
vier Fünfjahrespläne hätten genügt. Zwischenzeitlich wurde BER sogar als Abstellplatz für unverkäufliche Diesel-VW genutzt. Was aus BER werden wird, ist ungewiss. Als gesichert darf gelten, dass auch die Jüngeren nicht mehr miterleben werden, dass dort der reguläre Flugverkehr der Hauptstadt abgewickelt wird. Eher wird Hertha BSC Meister.
Umso ulkiger ist der Vorschlag des Berliner Sportsenators Andreas Geisel. Der SPD-Politiker hat dem Fußball-Bundesligisten, der gerne eine eigene Fußballarena errichten möchte, nun einen Bauplatzvorschlag unterbreitet: „Der Flughafen Tegel wäre ein Standort.“
Echt knorke! US-Außenminister Mike Pompeo reagierte prompt. Er will nun bereits am 31. Mai nach Berlin kommen – nicht, dass es nach Saisonende gar keinen Flughafen mehr gibt. Hertha erklärte, man prüfe das Angebot. Aber gemach! „Für eine detaillierte Einschätzung, insbesondere zu Themen der infrastrukturellen Anbindung, ist es noch zu früh.“Wohl wahr. Nächste Gespräche wurden für Mai 2049 anberaumt. (jos)