Zum Objekt degradiert
Zum Artikel „Wirbel um Einhorn-Auftritt von Politikerin“(16.5.):
Der Auftritt von OB Arnold und Frau Schneider hat Ratlosigkeit bei uns hinterlassen. Warum muss eine Veranstaltung, deren Zielgruppe Familien und Kinder sind, mit einer fast nackten Frau eröffnet werden? Nacktheit ist für uns etwas, was in das Private beziehungsweise in Situationen gehört, in denen man sich darauf einstellt – wie Sauna, FKK, Kunstausstellungen, Theater, Museen oder auch Bodypainting-Festivals.
Welches Bild vermitteln wir Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen, wenn eine nackte Frau – gemeinsam mit vielen kleinen Kindern – auf der Bühne das Wahrzeichen einer Stadt verkörpert? Für uns ist das nicht „normal“. Für uns ist es Effekthascherei – Aufmerksamkeit gewinnen, um jeden Preis.
Uns ist es wichtig, jede sexistische Werbung aus dem Stadtbild zu entfernen und Menschen zu sensibilisieren, die Degradierung von Frauen zu Objekten auch als solches zu erkennen und zu bewerten. Dann kann es doch nicht sein, dass bei der offiziellen Eröffnung der Remstal Gartenschau eine nackte Frau neben bis zum obersten Kragenknopf bekleideten Vertretern des Landes und der Städte steht. Auf der einen Seite die Männer, die Macht verkörpern und auf der anderen Seite die Frau als Objekt!
Marietta Hageney,
Aalen
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
wir freuen uns über Ihre Briefe. Bitte haben Sie aber Verständnis dafür, dass wir für die Veröffentlichung eine Auswahl treffen und uns auch Kürzungen vorbehalten müssen. Leserzuschriften stellen keine redaktionellen Beiträge dar. Anonyme Zuschriften können wir nicht veröffentlichen.
Schwäbische Zeitung Karlstraße 16 88212 Ravensburg Fax-Nr. 0751 / 295599-1499 Leserbriefe@schwaebische-zeitung.de