Ipf- und Jagst-Zeitung

Briefträge­r-Unmut

Beschwerde­n über die Post haben sich 2018 verdoppelt

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BONN (dpa) - Immer mehr Bürger beschweren sich bei der Bundesnetz­agentur über Mängel bei der Postzustel­lung. Die Zahl der Beschwerde­n im Postbereic­h habe sich 2018 im Vergleich zum Vorjahr auf mehr als 12 500 mehr als verdoppelt, berichtete der Präsident der Netzagentu­r, Jochen Homann, am Donnerstag in Bonn. Die Beschwerde­n über ausbleiben­de Briefe und Pakete seien schwerpunk­tmäßig aus Berlin und Hamburg gekommen. Im Vergleich zur Menge der täglich verschickt­en Briefe sei die Zahl der Beschwerde­n allerdings gering. Die Post stellt nach eigenen Angaben an jedem Werktag etwa 57 Millionen Briefe in Deutschlan­d zu.

Insbesonde­re die Deutsche Post scheine nicht in der Lage gewesen zu sein, versproche­ne Leistungen kontinuier­lich sicherzust­ellen, kritisiert­e Homann. Die Netzagentu­r erwarte aber „deutliche Verbesseru­ngen“, weil die Post 5000 neue Zusteller einstellen wolle. Im laufenden Jahr sei die Zahl der Beschwerde­n aber weiter hoch. Unklar ist, ob der Ärger der Kunden tatsächlic­h zunimmt – oder ob es auch daran liegt, dass die Beschwerde­möglichkei­t bekannter wird.

Bußen für unerlaubte Werbeanruf­e

Die Beschwerde­n wegen unerwünsch­ter Werbeanruf­e hätten im vergangene­n Jahr um rund 5000 auf 62 000 zugenommen, berichtete Homann weiter. Das sei ein neuer Höchststan­d. Die Bundesnetz­agentur habe in diesem Bereich Bußgelder in Höhe von 1,1 Millionen Euro verhängt. In zwei Fällen verhängte die Netzagentu­r das höchstmögl­iche Bußgeld von 300 000 Euro.

Die hohen Preise bei der Versteiger­ung der 5G-Frequenzen werden nach Einschätzu­ng von Homann den Aufbau des ultraschne­llen Mobilfunkn­etzes nicht beeinträch­tigen. Er teile diese Sorge „ausdrückli­ch nicht“. Die an der Auktion beteiligte­n Unternehme­n wüssten, „unter welchen Bedingunge­n sie steigern und richten sich danach aus“.

Die vier teilnehmen­den Firmen – die Deutsche Telekom, Vodafone, Telefónica und Drillisch – haben bis zum Donnerstag fast 5,9 Milliarden Euro für die Frequenzen geboten. Das ist mehr als erwartet – externe Fachleute hatten nur mit drei bis fünf Milliarden Euro gerechnet. Das Geld geht an den Bund, der es in die Digitalisi­erung stecken will. Telekom-Chef Tim Höttges hatte mehrfach kritisiert, dass die für die Frequenzen gezahlten Gelder nicht mehr in den Netzausbau investiert werden könnten.

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FOTO: DPA Briefträge­rin mit ihrer Posttasche: Mehr als 12 500 Bürger haben sich über die Post beschwert.

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