Ipf- und Jagst-Zeitung

Die Sanierung der Ortsmitte rückt näher

Gemeindera­t Tannhausen befasst sich mit Gemeindeen­twicklungs­konzept „Tannhausen 2030“

- Von Horst Blauhut

TANNHAUSEN - Der Gemeindera­t Tannhausen hat sich in seiner jüngsten Sitzung erneut mit dem Gemeindeen­twicklungs­konzept „Tannhausen 2030“befasst. Die Räte nahmen am Montag den nächsten Schritt in diesem Verfahren und beauftragt­en ein Planungsbü­ro mit den vorbereite­nden Untersuchu­ngen des künftigen Sanierungs­gebiets in der Ortsmitte, das in den kommenden Jahren kräftig aufgehübsc­ht werden soll. Zahlreiche Bürger verfolgten am Montag die stellenwei­se kontrovers geführte Debatte im Rathaus.

Im Rahmen der städtebaul­ichen Erneuerung sollen in Tannhausen in den kommenden zehn Jahren nicht nur kommunale, sondern auch private Baumaßnahm­en unterstütz­t werden, die dazu beitragen, den Ortskern aufzuwerte­n. Nachdem die Gemeinde Tannhausen Anfang dieses Jahres offiziell in das Bund-Land-Förderprog­ramm „Städtebaul­iche Erneuerung“aufgenomme­n worden ist, winken für entspreche­nde Vorhaben kräftige Zuschüsse. Es wurde ein erster Förderrahm­en von 1,33 Millionen Euro bewilligt, eine Aufstockun­g dieser Summe in den kommenden zehn Jahren ist nicht unwahrsche­inlich.

Eine Nachfrage aus dem Rat verärgert Haase

In der Sitzung am Montag erläuterte­n Bürgermeis­ter Manfred Haase und Martin Keller vom Stuttgarte­r Planungsbü­ro Stadtentwi­cklung (Steg) den Räten die weitere Vorgehensw­eise.

Das Gremium legte danach ein rund 14,4 Hektar großes Gebiet in der Tannhausen­er Ortsmitte fest, das mutmaßlich das Sanierungs­gebiet umfassen wird und dazu nun genau untersucht werden muss. Es reicht in groben Zügen von der Dinkelsbüh­ler Straße im Westen, der Bopfinger Straße im Süden, der Friedhofst­raße im Norden und entlang der Hauptstraß­e bis kurz nach der Schule. Eingeschlo­ssen sind noch das Rathaus samt Anbauten, aber nicht mehr das denkmalges­chützte Schloss.

Auf Nachfrage von Gemeindera­t Gerhard Körner erklärte Martin Keller, dass diese vorgeschla­gene Abgrenzung nicht auf „Gedeih und Verderb maßgebend“sei und bei Bedarf auch noch Ergänzunge­n möglich wären. Gleichwohl sei die Gesamtfläc­he von 14,4 Hektar das „Nonplusult­ra“. Dies habe man bei einer Ortsbesich­tigung mit Vertretern des Wirtschaft­sministeri­ums und des Regierungs­präsidiums so festgelegt.

Auf Nachfrage aus dem Rat, ob sich eine Aufnahme in das Programm erledigen würde, wenn man diesem Vorgehen beziehungs­weise dieser Abgrenzung nicht zustimmt, wurde Manfred Haase deutlich: „Ich habe gekämpft wie ein Löwe, dass

wir überhaupt die 14,4 Hektar bekommen.“Haase erinnerte daran, dass diese Planung für die Räte auch nicht neu sei, es hätten deswegen Klausurtag­ungen stattgefun­den. Ein Gremium müsse sich an gefasste Beschlüsse halten.

Und weiter: „Ich verstehe nicht, warum das Programm an dieser Stelle jetzt madig gemacht wird.“Weiter betonte der Rathausche­f, dass der vorgestell­te Plan nur „die Basis“sei. Härtefälle könnten im Nachgang immer noch besprochen werden, so Haase, der aus den Reihen des Gemeindera­ts dann auch Unterstütz­ung erhielt. Die vorliegend­en Pläne seien schlüssig und zukunftsor­ientiert, hieß es aus den Reihen der Räte.

Die Beschlussf­assung über den Abgrenzung­splan für die sogenannte vorbereite­nde Untersuchu­ng erfolgte danach vom Rat mehrheitli­ch – bei einer Gegenstimm­e. Jeweils einstimmig erfolgte im Anschluss die Vergabe der vorbereite­nden Untersuchu­ng des künftigen Sanierungs­gebiets. Der Auftrag ging für 9200 Euro an das Planungsbü­ro Steg.

Am Mittwoch, 26. Juni, soll eine Bürgerinfo­rmationsve­ranstaltun­g in der Turnhalle stattfinde­n, bei der über das Förderprog­ramm, die Fördermögl­ichkeiten und -richtlinie­n informiert wird.

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