Die Sanierung der Ortsmitte rückt näher
Gemeinderat Tannhausen befasst sich mit Gemeindeentwicklungskonzept „Tannhausen 2030“
●
TANNHAUSEN - Der Gemeinderat Tannhausen hat sich in seiner jüngsten Sitzung erneut mit dem Gemeindeentwicklungskonzept „Tannhausen 2030“befasst. Die Räte nahmen am Montag den nächsten Schritt in diesem Verfahren und beauftragten ein Planungsbüro mit den vorbereitenden Untersuchungen des künftigen Sanierungsgebiets in der Ortsmitte, das in den kommenden Jahren kräftig aufgehübscht werden soll. Zahlreiche Bürger verfolgten am Montag die stellenweise kontrovers geführte Debatte im Rathaus.
Im Rahmen der städtebaulichen Erneuerung sollen in Tannhausen in den kommenden zehn Jahren nicht nur kommunale, sondern auch private Baumaßnahmen unterstützt werden, die dazu beitragen, den Ortskern aufzuwerten. Nachdem die Gemeinde Tannhausen Anfang dieses Jahres offiziell in das Bund-Land-Förderprogramm „Städtebauliche Erneuerung“aufgenommen worden ist, winken für entsprechende Vorhaben kräftige Zuschüsse. Es wurde ein erster Förderrahmen von 1,33 Millionen Euro bewilligt, eine Aufstockung dieser Summe in den kommenden zehn Jahren ist nicht unwahrscheinlich.
Eine Nachfrage aus dem Rat verärgert Haase
In der Sitzung am Montag erläuterten Bürgermeister Manfred Haase und Martin Keller vom Stuttgarter Planungsbüro Stadtentwicklung (Steg) den Räten die weitere Vorgehensweise.
Das Gremium legte danach ein rund 14,4 Hektar großes Gebiet in der Tannhausener Ortsmitte fest, das mutmaßlich das Sanierungsgebiet umfassen wird und dazu nun genau untersucht werden muss. Es reicht in groben Zügen von der Dinkelsbühler Straße im Westen, der Bopfinger Straße im Süden, der Friedhofstraße im Norden und entlang der Hauptstraße bis kurz nach der Schule. Eingeschlossen sind noch das Rathaus samt Anbauten, aber nicht mehr das denkmalgeschützte Schloss.
Auf Nachfrage von Gemeinderat Gerhard Körner erklärte Martin Keller, dass diese vorgeschlagene Abgrenzung nicht auf „Gedeih und Verderb maßgebend“sei und bei Bedarf auch noch Ergänzungen möglich wären. Gleichwohl sei die Gesamtfläche von 14,4 Hektar das „Nonplusultra“. Dies habe man bei einer Ortsbesichtigung mit Vertretern des Wirtschaftsministeriums und des Regierungspräsidiums so festgelegt.
Auf Nachfrage aus dem Rat, ob sich eine Aufnahme in das Programm erledigen würde, wenn man diesem Vorgehen beziehungsweise dieser Abgrenzung nicht zustimmt, wurde Manfred Haase deutlich: „Ich habe gekämpft wie ein Löwe, dass
wir überhaupt die 14,4 Hektar bekommen.“Haase erinnerte daran, dass diese Planung für die Räte auch nicht neu sei, es hätten deswegen Klausurtagungen stattgefunden. Ein Gremium müsse sich an gefasste Beschlüsse halten.
Und weiter: „Ich verstehe nicht, warum das Programm an dieser Stelle jetzt madig gemacht wird.“Weiter betonte der Rathauschef, dass der vorgestellte Plan nur „die Basis“sei. Härtefälle könnten im Nachgang immer noch besprochen werden, so Haase, der aus den Reihen des Gemeinderats dann auch Unterstützung erhielt. Die vorliegenden Pläne seien schlüssig und zukunftsorientiert, hieß es aus den Reihen der Räte.
Die Beschlussfassung über den Abgrenzungsplan für die sogenannte vorbereitende Untersuchung erfolgte danach vom Rat mehrheitlich – bei einer Gegenstimme. Jeweils einstimmig erfolgte im Anschluss die Vergabe der vorbereitenden Untersuchung des künftigen Sanierungsgebiets. Der Auftrag ging für 9200 Euro an das Planungsbüro Steg.
Am Mittwoch, 26. Juni, soll eine Bürgerinformationsveranstaltung in der Turnhalle stattfinden, bei der über das Förderprogramm, die Fördermöglichkeiten und -richtlinien informiert wird.