Generationswechsel bei den Böhmerwäldlern
Claudia Beikircher leitet verjüngten Vorstand – Walter Nader ist Ehrenvorsitzender
ELLWANGEN (ij) - Die Böhmerwäldler in Ellwangen haben ihren Vorstand verjüngt: Damit ist erstmals keins der Vorstandsmitglieder im Böhmerwald geboren worden. Vorsitzende ist Claudia Beikircher, ihr Vorgänger Walter Nader wurde zum Ehrenvorsitzenden ernannt.
Die bisherigen Vorstandsmitglieder traten aus Altersgründen nicht mehr an. Beikirchers Stellvertreter sind Franz Josef Grill und Carolin Hasenberger. Kassiererin ist Dorothea Hägele (Stellvertreter Berthold Nader); Schriftführerin Rita Baumann (Stellvertreterin Jana Grill); Beisitzer sind Nadine Buhr und Rainer Grill. Bürgermeister Volker Grab würdigte den Einsatz des bisherigen Vorstands und wünschte dem neuen Team eine glückliche Hand.
Walter Nader hat sich nicht nur 40 Jahre im Vorstand engagiert, er hat auch angepackt, wenn es um Veranstaltungen oder Umbauten im alten Vereinsheim ging. Drei Jubiläen sind unter seiner Regie gefeiert worden. Die 40-Jahr-Feier 1996 in Schrezheim zusammen mit dem Kaplitzer Treffen sowie die 50- und 60er-Feiern in Verbindung mit dem Landestreffen. Nun wurde er zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Die ersten Gratulanten waren die Bundesvorsitzende des Böhmerwaldbunds, Birgit Kern, sowie Werner Marko, der Betreuer der Ellwanger Heimatgruppe im Deutschen Böhmerwaldbund.
Die bisherigen Vorstandsmitglieder wurden ebenfalls für den zum Teil jahrelangen Einsatz geehrt: Dazu gehörten Kassenführer und stellvertretender Vorsitzender Adolf Raab sowie Schriftführer und Kulturwart Franz Gollitscher.
Geehrt wurden auch Brigitte Jungwirth, die fast alle Trachten für die Sing- und Spielschar näht, und Waltraud Gollitscher, die bei vielen Veranstaltungen hilft, sowie Nadine Buhr, Anja Mayer, Annemarie und Gerhard Schäfer sowie Elisabeth Singer. Für langjährige Mitgliedschaft (Jahre in Klammern) ausgezeichnet wurden: Felicitas Nader (10), Jana Grill (25), Stefan und Andreas Haferkorn (25), Rainer Grill (40), Viktoria Haas (60), Maria Grill (60).
Franz Josef Grill nannte den Heimatverband der Böhmerwäldler „eine Schicksalsgemeinschaft“. Die alten Böhmerwäldler habe das Schicksal der Vertreibung zusammengeführt – die Jüngeren ihre positiven Erlebnisse im Verein. Da spiele es nur eine nachgeordnete Rolle, ob jemand familiäre Wurzeln im Böhmerwald habe.
Für Claudia Beikircher geht es darum, die Gemeinschaft der Böhmerwäldler und der Heimatvertriebenen lebendig zu erhalten. Eine wichtige Säule sei die Sing- und Spielschar, deren Mitglieder sudetendeutsches Kulturgut bei Auftritten im In- und Ausland zeigten. Beikircher möchte im Dialog zwischen Tschechen und Heimatvertriebenen die Wunden heilen, die die Geschichte geschlagen hat.