Ipf- und Jagst-Zeitung

Kapelle erstrahlt in neuem Glanz

Sankt Wendelin Kapelle in Hohenlohe wurde umfassend renoviert – bald ist Eröffnung

- Von Jürgen Blankenhor­n

NERESHEIM-HOHENLOHE - Fast auf den Tag genau 140 Jahre nach der Grundstein­legung am 6. Mai 1879 wird die Sankt-Wendelin-Kapelle in Hohenlohe, die zur katholisch­en Seelsorgee­inheit Ipf gehört, nach einer umfangreic­hen Renovierun­g mit einem kleinen Festakt am Sonntag, 19. Mai, feierlich eingeweiht.

In drei Jahren und mit rund 1500 Arbeitsstu­nden haben rund 30 Hohenloher und Pfarrgemei­ndemitglie­der ein wahres Kleinod geschaffen, das den Besucher mit seinem Minimalism­us beeindruck­t. Betritt man die kleine Kapelle, sticht sofort das über dem zentralen Kreuz befindlich­e Motivfenst­er ins Auge, gefolgt vom handgeschm­iedeten Zelebratio­nsaltar, in dem sich die Motive des Fensters wiederfind­en.

Neben der Figur des Namensgebe­rs Sankt Wendelin zieren noch vier weitere Figuren die weiß gestrichen­en Wände. Zu den Figuren und zum Kreuz weiß Kirchengem­einderatsm­itglied Peter Neher eine kleine Geschichte. „Während die Figur des Sankt Wendelin schon seit dem ersten Tag in der Kapelle steht, wurde die Maria-Figur erst in den 2000ern gespendet“. Die drei Wandfigure­n, Herz Jesu, Herz Maria und der Sankt Florian, seien Mitte des letzten Jahrhunder­ts aus der Kirche entfernt worden. „Zum Glück hat eine ältere Dame diese gerettet, auf ihrem Dachboden gelagert und sie uns im Zuge der Sanierung zurückgege­ben, damit sie ihren angestammt­en Platz wieder einnehmen können. Das Kreuz hing früher in der Unterriffi­nger Pfarrkirch­e und wurde ebenso wie die Figuren komplett restaurier­t und neu bemalt“, berichtet Neher weiter.

Ansonsten wurde der ehemalige, morsche Holzboden, der eigentlich­e Auslöser dieser Sanierungs­maßnahme, ausgebaut, der komplette Boden ausgebagge­rt, von Grund auf neu aufgebaut und gefliest. Zudem wurden Lüftungsfe­nster installier­t, alles neu verkabelt, innen neu verputzt und innen und außen neu gestrichen.

Das ganze Dorf hat angepackt

„Es war eine Gemeinscha­ftsaktion des ganzen Dorfes“, freut sich Anni Lindacher. „Da haben alle, vom Kleinsten mit fünf Jahren bis zum Ältesten mit 86 Jahren, so gut sie konnten mitgeholfe­n und unsere Dorfgemein­schaft nochmals gestärkt.“

Um die Kosten zu decken, wurde ein Oldtimertr­effen auf dem Hof Lindacher organisier­t, bei dem der Erlös des Kaffee- und Kuchenverk­aufs direkt in die Sankt-Wendelin-Kapelle floss. Eine weitere Geldspende sowie die Kirchengem­einde sorgten für den Rest. „Ansonsten möchten wir uns bei den zahlreiche­n Helfern und Firmen bedanken, die uns umsonst Geräte, Material oder das Gerüst zur Verfügung gestellt haben. Und bei unserem dorfeigene­n Riffinger Kunstschmi­ed Thomas Hentschel, der uns den herrlichen Altar geschmiede­t hat“, so Peter Neher.

Klar, dass man dieses gemeinscha­ftliche Engagement auch zünftig feiern möchte. Aus diesem Grunde kommt sogar Bopfingens ehemaliger Pfarrer Waldemar Wrobel von Salach aufs Härtsfeld, um gemeinsam mit Ortspfarre­r Hermann Rundell den Festgottes­dienst zu zelebriere­n. Im Anschluss spielen die Original Härtsfeld Musikanten aus Dorfmerkin­gen im Festzelt auf.

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FOTO: JÜRGEN BLANKENHOR­N Die Kapelle Sankt Wendelin in Hohenlohe wurde umfassend renoviert. Nun wird sie am Wochenende wieder eröffnet.

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