Zwölf Punkte gehen an ...
Schlechte Chancen für Deutschland beim 64. ESC in Tel Aviv
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TÜV Süd darf in Brasilien keine Dämme mehr prüfen
BRUMADINHO (dpa) - Nach dem verheerenden Dammbruch an einer Eisenerzmine in Brasilien mit zahlreichen Toten darf die brasilianische Tochter des TÜV Süd in dem südamerikanischen Land vorerst keine Sicherheitszertifikate für Dämme mehr ausstellen. Zudem werden 60 Millionen Reais (etwa 13,3 Mio Euro) des Unternehmens eingefroren, um mögliche Schadenersatzforderungen zu begleichen, wie ein Gericht im Bundesstaat Minas Gerais entschied. Der Damm an der Mine Córrego do Feijão war am 25. Januar gebrochen. Eine Schlammlawine rollte über Teile der Anlage und benachbarte Siedlungen nahe der Ortschaft Brumadinho hinweg und begrub Menschen, Häuser und Tiere unter sich. Mindestens 240 Menschen starben.
Anklage im Fall Lügde wegen 293 Missbrauchsfällen
LÜGDE (dpa) - Nach dem massenhaften Missbrauch auf einem Campingplatz im nordrhein-westfälischen Lügde werden dem Hauptverdächtigen von der Staatsanwaltschaft in der Anklage 293 Fälle vorgeworfen. Das teilte das Landgericht Detmold am Freitag mit. Demnach soll sich der 56-Jährige unter anderem wegen sexuellen Missbrauchs von Schutzbefohlenen, schweren sexuellen Missbrauchs von Kindern sowie des Besitzes von kinderpornografischen Schriften verantworten. Die Taten sollen im Sommer 1998 und seit Anfang des Jahres 2008 bis Dezember 2018 auf dem Campingplatz begangen worden sein.
Erlebt Deutschland ein erneutes ESC-Debakel, wenn heute Abend beim 64. Eurovision Song Contest in Tel Aviv 26 Interpreten im größten Musikwettbewerb der Welt gegeneinander antreten? Die Buchmacher prophezeien dem Duo „S!sters“jedenfalls den letzten Platz. Dabei ist der Song mit dem Titel „Sister“, den Laurita Spinelli aus Wiesbaden und Carlotta Truman aus Hannover präsentieren, vergleichsweise gut – auch gemessen an dem, was Deutschland in den letzten Jahren so ins Rennen geschickt hat. Die feministische Powerballade hat durchaus Ohrwurmqualitäten.
Aber das alleine wird wohl nicht reichen. Denn beim ESC ist Musik inzwischen ja eher Nebensache – oder erinnert sich jemand ernsthaft an mehr als eine Handvoll Lieder, die dort zu hören waren? Auch, dass die Interpreten international eher unter dem Radar der meisten Musikfans bleiben, spricht für sich. Da Deutschland zu den großen Geldgebern der Eurovision gehört, nimmt automatisch ein deutscher Künstler teil.
Deutschland hat den ESC bisher erst zweimal gewonnen: 1982 mit Nicole („Ein bisschen Frieden“) und
2010 mit Lena Meyer-Landrut („Satellite“). 2018 holte Michael Schulte („You let me walk alone“) überraschend den vierten Platz. Dass der ESC dieses Jahr in Israel stattfindet, hat das Land Netta Barzilai zu verdanken. Die 26-Jährige hatte 2018 mit dem Song „Toy“gewonnen.
Rund 20 000 Polizisten sollen in der ESC-Woche in Tel Aviv zum Einsatz kommen, für Sicherheitsmaßnahmen zu Wasser, zu Land und in der Luft. Drohte zunächst die jüngste Gewalt am Gazastreifen einen Schatten auf das Großereignis in Tel Aviv zu werfen, läuft gegenwärtig der ESC dem israelisch-palästinensischen Konflikt den Rang ab. Daran scheinen bisher auch Proteste von Palästinensern nichts zu ändern. Der israelische Boschafter, Jeremy Issacharoff, sagte jüngst: „Eine Sache, die Israel gelernt hat ist, in Zeiten von Bedrohungen einfach weiter zu leben.“So dürfte der Eurovisionsparty nichts im Weg stehen. Inklusive Auftritt von Madonna – außer Konkurrenz versteht sich. (dre/dpa/KNA)
Der ESC ist heute ab 21 Uhr in der ARD zu sehen.