Verbandsliga – die Weststadt steigt auf
Fußballer der TSG Hofherrnweiler machen gegen Weilheim ihr Meisterstück.
AALEN - Sie wirkten verkrampft und waren am Ende dann doch völlig gelöst. Die Fußballer der TSG Hofherrnweiler-Unterrombach feiern nach 94 Minuten Kampf auf dem heimischen Kunstrasen den größten Erfolg der Vereinsgeschichte. Die TSG steigt nach einem 3:1-Sieg über Weilheim am Samstag in die Verbandsliga auf.
Am Ende brachen alle Dämme. Da stand er der Macher der TSG, Achim Pfeifer – zu Tränen gerührt. Die Mannschaft tummelte sich in weißen T-Shirts auf dem Feld. Sekt und Bierdusche natürlich inklusive. Kurz zuvor hatte der eingewechselte Jeton Avduli den Titel perfekt gemacht. Er lief in der vierten Minute der Nachspielzeit alleine auf den Kasten zu, der Torwart der Gäste, Jonas Schmidt, war zuvor ebenfalls in die Hälfte der TSG aufgerückt, die Weilheimer hatten beim Stande von 1:2 eben alles nach vorne geworfen und so musste Avduli den Ball nach einem Sprintduell gegen den zurückeilenden Keeper nur noch ins leere Tor bugsieren. Es folgte der Schlusspfiff und grenzenlose Jubel im Lager der TSG. Zuvor hatte der Gegner aus Weilheim jener Elf von Benjamin Bilger alles abverlangt. „Ein Kompliment an Weilheim. Sie haben alles reingeworfen“, sagte ein erleichterter Johannes Rief nach dem Schlusspfiff daher nicht ohne Grund.
Serejo trifft, Riedel aber auch
Das Spiel war von Beginn an intensiv und der einsetzende Regenschauer sorgte für ein echtes Kampfspiel. Kein Leckerbissen für Fußballliebhaber also, hier waren andere Attribute gefragt und dennoch hatte die TSG nach 40 Minuten alle Trümpfe in der Hand. Denn nach einem perfekten Angriff über Oliver Rieger und Julian Köhnlein, umkurvte Daniel Serejo den Gästekeeper und schob zur Führung ein. Zuvor hatte die TSG durch Pius Kuhn (Distanzschuss), Serejo (Jonas Schmidt parierte) und Daniel Rembold (Distanzschuss, weit über den Kasten) ein paar Möglichkeiten.
So dachten viele im Lager der TSG, dass das 1:0 der Brustlöser sein würde, doch weit gefehlt den nur vier Minuten später traf erneut ein TSGler. Allerdings blieb der Jubel bei den Anhängern der Jungs aus der Aalener Weststadt verständlicherweise aus. Schließlich hatte Roman Riedel den Ball soeben in die eigenen Maschen bugsiert und das nach einer völlig harmlosen Flanke, die kein Spieler aus Weilheim jemals erreicht hätte. Kurz zuvor hatten die Gäste noch ihre erste Chance im Spiel vertan.
Erste Weilheimer Chance gleich ein Hochkaräter
Lange mussten sie auf diese erste große Möglichkeit warten. Doch die hatte es in sich. Nach einem Distanzschuss von Can Yilmaz konnte TSGKeeper Manuel Landgraf den Ball gerade noch zur Ecke klären. Bei der zweiten Aktion in Tornähe halfen dann die TSGler selbst mit, das Ende ist bekannt. Bitter und unnötig gingen die TSGler mit einem Remis in die Pause. Die Entscheidung um die Meisterschaft zumindest an diesem Tage zunächst vertagt. Besonders einer wollte seinen Fehler ausmerzen.
Riedel setzte sich schön durch, aber seine Flanke segelte an Freund und Feind vorbei ins Toraus. Nur kurze Zeit später setzte Kapitän Philipp Leister einen Kopfball an Torwart und Tor vorbei. Während Weilheim ihrerseits zwei Möglichkeiten ausließen (Dogukan Dogan scheiterte an Landgraf und Matteo-Pio Stefania verzog aus der Distanz), ging die TSG in Führung. Daniel Rembold perfekt freigespielt, schnibbelte den Ball über die Beine des Keepers, der Ball titschte an den Pfosten und von da ins Netz – 2:1. Weilheim gab aber nicht auf und Hofherrnweiler verpasste es zweimal durch Daniel Serejo den Sack zuzumachen und so musste bis zum Ende gezittert werden. Bis eben jener besagte Avduli die TSG endgültig erlöste.
Vereinsheim steht noch
Kämpferisch, wenig spielerisch und „verkrampft“(Bilger) sicherte sich am Ende Hofherrnweiler die Meisterschaft und den Aufstieg. Doch letztlich völlig egal. Die Spieler hatten nach dem Abpfiff jedenfalls trotz des intensiven Spiels noch genug Kräfte.
„Jetzt reißen wir das Vereinsheim ab“, sagte Rembold. Doch zumindest diesen Plan haben sie dann doch nicht mehr umgesetzt. Denn am Sonntag stand das Allerheiligste der TSG noch. Es wird auch noch gebraucht. Nun eben in der Verbandsliga.