Verheerende Explosion im Allgäu
Wohnhaus wird durch Explosion komplett zerstört
RETTENBACH (AFP/dpa) - Bei einer Explosion in einem Wohnhaus in Rettenbach im Ostallgäu sind drei Bewohner verschüttet worden. Einsatzkräfte konnten am Sonntag zunächst eine Frau schwer verletzt aus den Trümmern bergen, wie die Polizei mitteilte. Vermisst wurden bis zum Abend ihr Mann und eine Tochter. Sieben Menschen, vier Erwachsene und drei Kinder, sind in dem Zweifamilienhaus gemeldet. Doch ein kinderloses Ehepaar und zwei Kinder der fünfköpfigen Familie waren zum Zeitpunkt der Explosion am Vormittag nicht zu Hause. Die Ursache für die verheerende Explosion war zunächst rätselhaft.
RETTENBACH (sz/dpa) - Eine gewaltige Explosion hat im Allgäu am Sonntagvormittag ein Wohnhaus dem Erdboden gleichgemacht. Drei Menschen wurden nach Polizeiangaben unter den Trümmern verschüttet. Rettungskräfte bargen am Mittag eine schwer verletzte 39-jährige Frau. Nach zwei weiteren Verschütteten wurde am Sonntagabend noch gesucht.
Bei den zwei Vermissten handelt es sich nach Informationen der Polizei um den 42 Jahre alten Ehemann der verletzten Frau sowie eines ihrer gemeinsamen Kinder, ein fünfjähriges Mädchen. Es wurde damit gerechnet, dass die Suche und die Bergungsarbeiten bis in die Nacht andauern könnten. Spürhunde waren im Einsatz.
Zunächst hatte die Polizei befürchtet, dass bei der Explosion des dreistöckigen Gebäudes in einem Wohngebiet im bayerischen Rettenbach am Auerberg sogar sieben Menschen verschüttet worden waren – denn so viele Personen waren als wohnhaft in dem Haus gemeldet: Ein kinderloses Paar sowie eine fünfköpfige Familie. Wie sich herausstellte, waren jedoch das kinderlose Paar zum Zeitpunkt des Unglücks außer Haus und zwei der Kinder des anderen Ehepaars auf einem Spielplatz.
Der Platz am Rande der 800-Seelen-Gemeinde, auf dem das Haus stand, ist nur noch ein Trümmerfeld. Als bei der Polizei um zehn Uhr die Meldung eingeht, dass es im Ostallgäu in Rettenbach eine Explosion gegeben hat, fährt sofort eine Streife in den Ort. Es bietet sich ein erschütterndes Bild. „Das Dach des Hauses lag am Boden“, erklärt Polizeisprecher Edmund Martin später. Die darüberliegenden Stockwerke sind quasi verschwunden. Rund 340 Einsatzkräfte von Feuerwehren, Technischem Hilfswerk und Bayerischem Roten Kreuz suchen daraufhin fieberhaft in den Trümmern nach den zwei Menschen. „Wir gehen davon aus, dass der Ehemann und ein Kind noch in dem Trümmerfeld sind“, sagte der Polizeisprecher am Abend. Ob die beiden Vermissten lebend geborgen werden können, ist völlig offen.
Rund um das Haus zeigen sich Spuren der Verwüstung. Auch die Fassade des direkten Nachbargebäudes ist stark demoliert, mindestens ein weiteres Haus ist ebenfalls beschädigt. Die Detonationswelle reichte 200 bis 300 Meter weit.
Die Ursache der Explosion ist noch völlig unklar. Ersten Vermutungen, wonach es sich um eine Gasexplosion gehandelt habe, entgegnet der Pressesprecher des Bayerischen Roten Kreuzes, Sohrab Taheri-Sohi am Abend: „Das Haus hatte nicht einmal einen Gasanschluss.“Martin fügt hinzu: „Das sind alles Vermutungen, nichts ist gesichert.
Zunächst stehe die Rettung der zwei Bewohner im Vordergrund. Feuerwehrkräfte versuchen, das massive Holzdach von dem Schuttberg zu heben. Wegen der anstrengenden Arbeit müssen die Helfer regelmäßig ausgetauscht werden, sagt der Pressesprecher. „Die müssen körperlich einiges leisten, aber auch psychisch.“Neben zahlreichen Feuerwehrleuten sind auch eine Rettungshundestaffel, drei Rettungshubschrauber aus Deutschland und Österreich sowie ein Polizeihubschrauber vor Ort.