Ohne Lappen am Spielfeldrand des Lebens
Man muss kein leidenschaftlicher Brexitarier sein, um zu wissen, dass im großen Großbritannien die Uhren anders ticken: Zum Beispiel werden Innereien dort gerne als Pudding gegessen, Schweinebraten auch außerhalb der Schnupfensaison mit Pfefferminzsoße serviert. Kein Wunder, dass es auch im Straßenverkehr anders läuft als im restlichen Europa. Der Linksverkehr war schon weit vor Gründung der EU ein Verwirrspiel zur Abgrenzung vom Kontinent.
Das Unterhosen-Model David Beckham – früher darüber hinaus im
Ballsport aktiv – scheint sich im Verkehrsgewirr seines eigenen Landes nicht besonders gut zurechtzufinden. Gerät er doch immer wieder mit der Straßenverkehrsordnung in Konflikt. Zu schnelles Fahren war eines der Vergehen, zu dem sich im Herbst des Vorjahres noch Herumfummeln am Mobiltelefon gesellte. Diese Untaten führen nun dazu, dass Herr Beckham für sechs Monate auf den Führerschein wird verzichten müssen – so jedenfalls will es ein Gericht in London.
Wollte man in Deutschland jeden Verstoß gegen das Verbot, im Auto am Handy herumzuhantieren, rigoros ahnden, der Straßenverkehr fände hierzulande weitgehend unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Im Falle des Erwischtwerdens kostet Handynutzung am Steuer immerhin 100 Euro und einen Punkt in Flensburg. Als ehemaliger Fußballnationalspieler trifft Beckham die sechsmonatige Führerscheinsperre natürlich hart. Das ist wie am Spielfeldrand sitzen zu müssen. Ohne Chance auf Einwechslung. Bei Linksverkehr erst recht eine Strafe. (nyf )