„70 Jahre – 70 Sänger“: Liederkranz feiert
Chöre aus Dalkingen, Eigenzell, Saverwang und Zöbingen gratulieren musikalisch
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ELLWANGEN - Mit „70 Jahre – 70 Sänger“hat der Liederkranz am Samstag in der vollen Stadthalle sein 70-jähriges Bestehen gefeiert. Und das gemeinsam mit vier Gastchören: der Sängergruppe Saverwang, dem Männergesangverein Eigenzell, dem Gesangverein Cäcilia Dalkingen und dem Frauenchor Stella Maris Zöbingen. Gegründet wurde der reine Männerchor, der seit 25 Jahren von Hans Kucher dirigiert wird, am 1. Juli 1949 im Gasthaus Zum Mittelhof.
Gesang bei Bier und Wein
„Alles begann mit einer Art Ritual“, erinnerte der Moderator Hubert Fischinger an die Vorgeschichte. Im Mittelhof versammelten sich regelmäßig samstags Bewohner der Alfingsiedlung zum Binokel und stimmten bei Bier und Wein auch das eine oder andere Lied an. Und diese Entstehungsgeschichte trug der Liederkranz fast gesungen vor.
Vorsitzender Heiko Eberhard freute sich über die Mitwirkung von rund 200 Sängerinnen und Sängern und Vertreter des Eugen-JaekleChorverbands. Oberbürgermeister Karl Hilsenbek gratulierte mit einer Geburtstagstorte zu „70 Jahren Chorgemeinschaft und 70 Jahren Dienst an der Stadtgesellschaft“sowie zum 25-jährigen Liederkranz-ChorleiterJubiläum von Hans Kucher.
„Hallo, Hallo, wir feiern heut' ein großes Fest“, so eröffnete der Liederkranz den Abend. Sänger Josef Kurz hatte das Lied „Grüß Gott, mein Schwabenland“umgedichtet. Mit Blick auf den Kalten Markt und die Pferdestadt Ellwangen stimmte der Männerchor a cappella das Tessiner Volkslied „Pferde zu vieren traben“an. Mit dem für den Festabend einstudierten Johann-Strauß-Walzer „An der schönen blauen Donau“setzte der Liederkranz einen Glanzpunkt, die Noten dazu schlummerten seit vielen Jahren im Liederkranz-Archiv. Joachim Gschwender begleitete am Klavier.
Der Männergesangverein Eigenzell (MGV) unter Leitung von Rudolf Kucher begeisterte unter anderem mit „We have a Dream“und sang „Männer mag man eben“. Begleitet wurde der MGV von Melanie Blattner (Klavier), Edwin Gmeiner (Drums) und Leonhard Schmiedt (Akkordeon). Mit dem Eigenzeller Chor verbindet der Liederkranz die Tradition der „fliegenden Singstunde“. Die Dirigenten kommen aus derselben Familie. MGV-Vorsitzender Josef Hald lud den Liederkranz per Gedicht zu einem Vesper ein: „Die Zeche zahlt der MGV.“
Eine erfrischendes Pur-Medley mit „Abenteuerland“und ein „Zebeg“-Medley, also Loblieder auf die Heimat Zebeg (Zöbingen), hatten der Frauenchor Stella Maris und Dirigentin Ruth Schmid als Geburtstagsgeschenk mitgebracht.
„Lieder sind die besten Freunde“, wusste die Sängergruppe Saverwang, von Liederkranz-Dirigent Hans Kucher geleitet. Auf Saverwang zugeschnitten war „Im Dorf, wo ich geboren bin“, die gleichzeitig Werbung für das Gartenfest machte. Vorsitzender Josef Hügler gratulierte für den Nachbarverein mit einer Einladung zum Vesper: „Uns verbindet ja schon lange unser gemeinsamer Chorleiter.“
Lob vom „Patenkind“
Freudig gab sich das Patenkind, der Gesangverein Cäcilia Dalkingen (Leitung: Markus Angstenberger), mit dem Volkslied „Auf einem Baum ein Kuckuck“und, passend zur Jahreszeit, mit „Frühlingsbote“. Vorsitzender Stephan Wiedenhöfer gratulierte mit Notenspende und Lob: „Ihr habt einen super Dirigenten und einen jungen, agilen Vorstand.“
Zum Abschluss des dreistündigen Konzerts besang der Liederkranz „Das Elternhaus“und „La Montanara“, um danach mit Udo Jürgens zu gestehen: „Ich war noch niemals in New York“. Vorsitzender Eberhard dankte allen Beteiligten. Hans Kucher führe den Chor seit 25 Jahren hochprofessionell, sagte er. Der Saal stimmte dann in das Jubiläumsständchen für Kucher ein. Und was könnte als Krönung für ein gelungenes Konzert besser passen als Wolfgang Petrys „Wahnsinn“als Schlusslied.