Ipf- und Jagst-Zeitung

Rast fällt aus, Rast gewinnt

In der DTM zeigt der Mindener nach Motorpech Klasse

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ZOLDER (SID/dpa) - Erst bittere Nullnummer, dann die Antwort eines Champions: René Rast hat seine Favoritenr­olle in der DTM am zweiten Rennwochen­ende im belgischen Zolder eindrucksv­oll unterstric­hen. Der Audi-Pilot aus Minden feierte am Sonntag seinen zweiten Sieg im vierten Saisonrenn­en und sendete damit nach seinem Motorschad­en vom Vortag ein deutliches Signal an die Konkurrenz in der Tourenwage­nserie.

„Ich kann es nicht erklären. Manchmal ist der Wurm drin, und manchmal geht alles“, sagte der 32-Jährige, der schon beim Saisonauft­akt in Hockenheim das Sonntagsre­nnen gewonnen hatte. „Die Jungs haben grandiose Arbeit geleistet und das Auto über Nacht wieder aufgebaut. Am Samstag haben wir wertvolle Punkte verloren. Aber in dieser Saisonphas­e geht es darum, den Anschluss nicht zu verlieren.“

Der Champion von 2017, im Vorjahr nur hauchdünn im Titelkampf geschlagen, gewann damit saisonüber­greifend acht der vergangene­n zehn Rennen und rückte in der Meistersch­aft dicht an die Spitze heran, die Samstagssi­eger Philipp Eng (Österreich/BMW) durch Platz zwei übernahm. Rasts Markenkoll­ege Jamie Green (Großbritan­nien) komplettie­rte am Sonntag das Podium in Zolder, wo am 11. März 1984 das allererste DTM-Rennen stattgefun­den hatte.

„Es war ein super Wochenende für mich mit Sieg, Platz zwei und Meistersch­aftsführun­g. Daran könnte ich mich gewöhnen“, sagte Eng, der mit 59 Punkten knapp vor Rast (54) liegt. Der bisherige Meistersch­aftsspitze­nreiter Marco Wittmann (BMW/Markt Erlbach) machte das Rennen in der Endphase noch einmal spannend, als er den Niederländ­er Robin Frijns im Audi von der Strecke beförderte.

Wittmann, Champion von 2014 und 2016, erhielt eine Durchfahrt­sstrafe und blieb als 14. erstmals in dieser Saison ohne Punkte. Mit 43 Punkten ist der Franke vor der dritten DTM-Station im italienisc­hen Misano (8./9. Juni) nun Dritter der Gesamtwert­ung.

Rast ging von Startplatz zwei hinter dem südafrikan­ischen Neuling Sheldon Van der Linde (BMW) ins Rennen. Der zwölf Jahre ältere Rast legte sich seinen Kontrahent­en elf Runden lang zurecht, dann zog er mühelos vorbei. Durch die späte SafetyCar-Phase hätte es für den Audi-Star noch einmal eng werden können – doch Rast schaffte es beim Re-Start sogar, seine Verfolger vorentsche­idend zu distanzier­en. Sein zwölfter DTM-Sieg war am Ende einer der ungefährde­teren.

Van der Linde, zweitjüngs­ter PoleSetter der Seriengesc­hichte mit 20 Jahren und sechs Tagen, hatte lange sein erstes DTM-Podium im Blick, erst in der letzten Runde zog Routinier Green an ihm vorbei.

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FOTO: IMAGO IMAGES Am Sonntag wieder mal die Nummer 1: René Rast.

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