Gequält, belohnt: Schrötter Achter
LE MANS (SID) - Mit Schmerzen kämpfte sich Marcel Schrötter durch die gut 100 Kilometer, trotz seines Handicaps schaffte es der 26-Jährige beim Sturzfestival von Le Mans in die Top Ten. Nur neun Tage nach einer Operation am linken Fuß wurde Schrötter beim fünften Saisonlauf der Moto2-Klasse Achter, der derzeit beste deutsche Motorradpilot durfte beim Großen Preis von Frankreich unter den gegebenen Umständen zufrieden sein.
„Ich muss 40 Minuten beißen“, sagte Schrötter (Vilgertshofen) vor dem Start – die Qualen lohnten sich. Der Kalex-Fahrer des Memminger Dynavolt IntactGP-Teams, bei dem nach einem Trial-Sturz zwei gebrochene Mittelfußknochen mit Schrauben fixiert werden mussten, kam – im Gegensatz zu vielen anderen – wenigstens an: Nach Stürzen war für zwölf Fahrer vorzeitig Schluss.
Schrötter verlor allerdings erneut das Stallduell gegen Tom Lüthi. Der Schweizer wurde Sechster und behauptete mit 68 Punkten seinen zweiten Platz in der Gesamtwertung, Schrötter (56 Punkte) ist nach fünf Rennen Fünfter. Spitzenreiter Lorenzo Baldassarri (75) kam nicht ins Ziel, bei einem Sturz kugelte sich der Italiener die Schulter aus und erlitt eine Gehirnerschütterung. Der Sieg ging an den 23-jährigen Spanier Alex Márquez. Dessen älterer Bruder Marc schenkte Honda den 300. Erfolg in der Königsklasse. Der MotoGP-Weltmeister gewann überlegen vor dem Ducati-Trio Andrea Dovizioso, Danilo Petrucci (beide Italien) sowie Jack Miller (Australien).
In der Moto3 fährt der Spanier Aron Canet (KTM) weiter auf Titelkurs. Der 19-Jährige, für das Max Racing Team der früheren Rennfahrer Peter Öttl und Max Biaggi am Start, wurde Dritter und baute seine Führung in der Punktewertung aus. Der Schotte John McPhee feierte seinen zweiten Grand-Prix-Sieg.